Kommende Woche treffen sich die besten heimischen Forstschüler in Otterbach. Dabei geht es um nicht weniger als den begehrten Staatsmeistertitel der Waldarbeit. 120 Teilnehmer aus ganz Österreich werden am Dienstag, den 2. und Mittwoch, den 3. Mai 2017, ihr Können am Gelände der Fachschule unter Beweis stellen. Oberösterreich wird durch vier Burschen und zwei Mädchen der Fachschule Otterbach vertreten sein.
Otterbacher gehören zum Kreise der Mitfavoriten
Wettkämpfe gibt es in den vier Disziplinen Präzisionsschnitt, Fallkerb und Fällschnitt, Kettenwechsel sowie im Kombinationsschnitt. Bei der Bewertung spielt auch die Arbeitssicherheit eine wesentliche Rolle. „Die zwölf besten Schüler, die in den einzelnen Disziplinen die meisten Punkte erkämpfen, kommen ins Finale. Dort geht es in der Spezialdisziplin, dem Entasten, um den Titel“, erklärt der betreuende Lehrer Michael Kohlbauer.
In den letzten Tagen holten sie dich Otterbacher in den Trainingseinheiten den Feinschliff für den Wettkampf. Sie hoffen, dass sie sich den Heimvorteil zunutze machen können. Zum Kreis der Mitfavoriten gehören sie jedenfalls. Immerhin verteidigt die Münzkirchnerin Elisabeth Wallner (siehe Landsleute unten) ihren Staatsmeistertitel aus dem Vorjahr in der Disziplin Kettenwechsel.
Auch an Selbstvertrauen werde es jedenfalls nicht mangeln, holten die Schüler bei der internationalen Alpen-Adria-Waldolympiade in Kroatien heuer den Titel sowohl in der Einzel- als auch in der Gruppenwertung.
Für die Besucher wird bei freiem Eintritt zwei Tage lang ein umfangreiches Rahmenprogramm mit Motorsägenschnitzer sowie Maschinen- und Energieholzerntevorführungen geboten.
Die Motorsäge steht ihr gut – Titelverteidigerin Elisabeth Wallner
So schnell wie Elisabeth Wallner wechselt kaum wer die Ketten. Mit einer Zeit von 16 Sekunden hat sie sich im Vorjahr zur Staatsmeisterin im Motorsägen-Kettenwechsel bei den Mädchen gekürt. Am 2. und 3. Mai 2017 verteidigt sie ihren Titel bei den Forstmeisterschaften an der LFS Otterbach (siehe Seite 15). Die „Mentscha“, wie Elisabeth Wallner sagt, sind bei diesem Bewerb erwartungsgemäß deutlich in der Min-
derheit. Sie fühlt sich in der Männerdomäne aber sichtlich wohl: „Hier können wir beweisen, dass nicht nur Burschen mit der Motorsäge umgehen können“, sagt sie schon ein bisschen stolz. Für den Bewerb trainiert die Schülerin des dritten Jahrgangs der LFS Otterbach momentan täglich. Den Umgang mit der Motorsäge übt sie aber auch zuhause in Münzkirchen, wenn sie ihren Bruder bei den Waldarbeiten begleitet. „Ich war schon immer gerne in der Natur“, begründet Elisabeth Wallner ihr Interesse an dieser Arbeit. Passend dazu hat sie bereits die Jagdprüfung abgelegt. Forstlich geht es auch nach ihrem Abschluss in Otterbach weiter. Sie wird an der Forstschule in Bruck an der Mur den Aufbaulehrgang besuchen. Und dann soll es auch im späteren Beruf „um Land- oder Forstwirtschaft gehen“, sagt die 17-Jährige, die abseits der Schule auch gern am elterlichen Bauernhof mithilft.