Die Anbindung von Haushalten und Betrieben an das Glasfasernetz hat auch im ländlichen Raum oberste Priorität. Auch für landwirtschaftliche Betriebe wird die Anbindung an das weltweite Datennetz zunehmend zur Grundvoraussetzung für wirtschaftlichen Erfolg. Qualitätskontrollen durch automatische Melksysteme, ortsunabhängige Steuerung des Stallklimas und GPS-unterstützte Bodenbewirtschaftung sind nur einige Beispiele für den zunehmenden Datenaustausch in der landwirtschaftlichen Produktion.

Aktuelle Förderausschreibung läuft noch bis Ende 2022

Aufgrund ihrer dezentralen Lage entstehen für landwirtschaftliche Betriebe oft höhere Anbindungskosten. „Das Land Oberösterreich trägt 50 Prozent der Errichtungskosten, maximal 2000 Euro, um möglichst viele landwirtschaftliche Betriebe an das Glasfasernetz anzubinden. Im Jahr 2020 haben zwölf Förderwerber insgesamt knapp 17.000 Euro an Förderungen erhalten. Die aktuelle Förderausschreibung läuft bis Ende 2022. Ich möchte möglichst viele Bäuerinnen und Bauern dazu motivieren, diese Möglichkeit zu nutzen“, sagt Agrarlandesrat Max Hiegelsberger.

Ein leistungsfähiges Internet braucht es mittlerweile auch für Fortbildungen und Beratungen, die sich immer stärker in den Online-Bereich verlagern. Zusätzlich nutzen immer mehr Bäuerinnen und Bauern das Internet auch zum Vermarkten ihrer Produkte. „Die Verfügbarkeit und der Umgang mit Daten und Informationen sind auch in der Landwirtschaft zent­rale Zukunftsfragen. Autonom fahrende Maschinen werden in der Landwirtschaft wohl noch vor dem Einsatz auf den Straßen zur Realität. Um auf diese Entwicklungen vorbereitet zu sein, brauchen wir die Anbindung an das schelle Internet“, betont Hiegelsberger.

Förderung
Die Förderung können Bewirtschafter von landwirtschaftlichen Betrieben mit Betriebssitz in Oberösterreich und selbstbewirtschafteten Flächen erhalten. Der Anschluss muss in Glasfasertechnik erfolgen und die Kosten dafür 500 Euro übersteigen. Die maximale Förderhöhe beträgt 2000 Euro, der Antrag kann bis spätestens 31. Dezember 2022 eingebracht werden. Alle Informationen und Beantragung unter: www.land-oberoesterreich.gv.at/139987.htm

Praxisbeispiel: Corona führte zu schneller Entscheidung

Hannes Firmberger bewirtschaftet einen Ackerbau-Betrieb in Naarn im Machland. Dass die Glasfaserverlegung in Naarn in seiner unmittelbaren Umgebung startete, nutzte er gleich für die Anbindung seines Hofes. Von der Grundstücksgrenze wurden teilweise in Eigenleistung rund 30 Laufmeter Kabel verlegt, die anfallenden Kosten von etwa 2000 Euro wurden zur Hälfte vom Land OÖ getragen.

„Der erste Lockdown hat schnell klar gemacht, dass sich meine außerbetriebliche Tätigkeit stark ins Homeoffice verlagert. Dazu kommt noch das Home-Schooling unserer Kinder. Auch für die landwirtschaftliche Bewirtschaftung, zum Beispiel für die Antragstellung für die Ausgleichszahlungen, benötige ich eine schnelle Internetverbindung. Die Entscheidung ist also schnell gefallen und hat sich auch wirklich bewährt“, so Firmberger.

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