Der Förderpreis der Österreichischen Hagelversicherung wurde zum zehnten Mal in Folge vergeben. Ein wichtiges Kriterium für diese unter Jung-Akademikern an der Universität für Bodenkultur (Boku) begehrte Auszeichnung ist ein hoher Praxisbezug von deren wissenschaftlichen Arbeiten im Bereich Landwirtschaft, betonte der Vorstandsvorsitzende der Österreichischen Hagelversicherung sowie Boku-Uniratsvorsitzender, Kurt Weinberger. „Die Wissenschaft liefert die nötigen Erkenntnisse zu den großen Herausforderungen unserer Zeit. Ohne Wissenschaft gibt es keine Innovation. Unseren Förderpreis sehen wir als eine Investition in die Zukunft“, so der Versicherungsmanager.
Die Preisträger der ÖHV
Die diesjährigen Preisträger sind Heidrun Leonhardt und Martin Kappel. Leonhardt befasste sich in ihrer Dissertation mit den Auswirkungen von Bodenbesitzverhältnissen auf den Umgang mit Ackerflächen. Wie die Ergebnisse ihrer Arbeit zeigen, gibt es kaum Unterschiede im Bodenschutz zwischen Pacht- und Eigentumsflächen, was vor allem auf langfristige Pachten, gute Beziehungen zwischen den Pächtern und Verpächtern sowie Agrarumweltprogramme zurückzuführen ist.
Weinberger: „Entsprechend der Aktualität des Themas sind die Ergebnisse dieser Arbeit von hoher Praxisrelevanz und können als Handlungshilfe für die Politik dienen, wenn es um den Bodenschutz auch betreffend Besitzverhältnisse geht.“
ortangepasste Milchviehhaltung im Berggebiet als Basis für die Beratung erstellt und liefere wertvolle Erkenntnisse für innovative Milchtierhalter, so die Begründung, warum die Wahl auch auf diesen Preisträger fiel.
Preisträgerinnen der Agrana
Die Agrana Beteiligungs-AG verlieh ihren Förderungspreis für Wissenschaft und Forschung zum 23. Mal, das ebenfalls zweifach und einen davon ebenfalls an Heidrun Leonhardt. Zudem prämierte Norbert Harringer, Vorstandsdirektor der Agrana, auch die Arbeit von Evi Deltedesco.
Leonhardt überzeugte auch die Agrana mit ihrer Dissertation über die Frage, ob Landwirte mit gepachtetem Ackerboden anders als mit Boden auf Eigentumsflächen umgehen.
Deltedesco erhielt die Auszeichnung für ihre Dissertation. Vor dem Hintergrund des Klimawandels untersuchte sie kombinierte Auswirkungen verschiedener Umweltfaktoren, wie die Erwärmung oder erhöhte CO2-Konzentration in unterschiedlich starken Stufen auf biogeochemische Prozesse. Agrana-Manager Harringer: „Als Unternehmen, das agrarische Rohstoffe global beschafft und zu Produkten in den Segmenten Frucht, Stärke und Zucker veredelt, hat Forschung zu den Auswirkungen des Klimawandels auf die Landwirtschaft für uns spezielle Bedeutung.“
„Die Auszeichnung von jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern stärkt das Netzwerk zwischen Wissenschaft und Praxis“, betonte der Rektor der Universität für Bodenkultur, Hubert Hasenauer, bei beiden Verleihungen.