Die meist jungen Agrarier zwischen 20 und 35 Jahren verfolgen zwei für die bäuerliche Berufsgruppe wichtige Ziele: Erstens die landwirtschaftliche Bildung, denn diese droht in der Gesamtbevölkerung zum Nischenprodukt zu werden. Das Wissen über das Leben auf einem Hof kommt nicht mehr durch den direkten Bezug zur Landwirtschaft zustande, sondern immer öfter durch skandalisierende oder romantisierende Medienberichterstattung, die oft fernab der Realität liegt und nicht mit Tatsachen übereinstimmt. Zweitens werden Soziale Medien wie etwa Instagram zunehmend zur Lern- und Austauschplattform. So informiert sich der größte Teil der jungen Bevölkerung Wiens (18 bis 30 Jahre) laut einer Umfrage zu Themen wie der Nutztierhaltung am liebsten auf Social Media.
Instagram als Infoplattform
Auf der Instagram-Plattform „farmfluencer_at“ erzählen junge Landwirtinnen und Landwirte „live“ über ihr Handy vom harten wie abwechslungsreichen Leben am eigenen Hof und all den Erfahrungen, die das Miteinander mit Tieren, Maschinen und dem Wetter mit sich bringt. Farmfluencer jammern nicht, sie machen. Sie kommunizieren authentisch, inspirieren und motivieren. Sie zeigen das wahre Hofleben, statt blumiger Hofromantik und sie wollen Menschen für die Landwirtschaft begeistern und Wissen vermitteln.
Klein angefangen
Alles begann mit einer Idee: ‚Holen wir doch junge, motivierte Menschen aus der Praxis zusammen und vernetzen sie.‘ Aus einem Gedankenspiel ist wenige Monate später was Großes geworden. Die Farmfluencer-Community wurde auch nach Wien zu einem Workshop eingeladen. Zum Kennenlernen, zum Knüpfen von Kontakten und zum Weiterbilden. In zwei Sessions am 13. und 25. Mai konnten sich die 13 Teilnehmer nicht nur kennenlernen, sondern auch ihre Skills und Fertigkeiten im Social Media ausbauen. Mit dabei: Mister Austria und Mastermind hinter dem Jungbauernkalender, Philipp Knefz.
Die erste Generation der Farmfluencer
Schnell war klar: Dieses starke und dynamische Team der Farmfluencer ist dafür geschaffen, genau das umzusetzen, was in der landwirtschaftlichen Kommunikation noch fehlt: Ungeschönte und authentische Einblicke, verfeinert mit der jeweils sehr persönlichen Note.
Hinter den Kulissen
Hinter „farmfluencer_at“ stecken übrigens: Christian Esterl, ein Land-Ei und zugleich ein voller Digital-Na(t)ive. Christian kümmert sich um die kuhle Community. Er ist erster Ansprechpartner und Person des Vertrauens bei Fragen zu den Beiträgen. Martina Rieberer wiederum liefert die Strategie und ist verantworlich für das Texten. Sie ist als Chefin vom Dienst der Österreichischen BauernZeitung ein Schreiberling und weiß „als Wochenend-Farmfluencerin“, was den Insta-Followern taugt. Gemeinsam koordinieren beide die Farmfluencer-Community. Jede Woche darf sich ein neues Gesicht auf „farmfluencer_at“ wie auch auf den Kanälen der BauernZeitung im Print und Online vorstellen.
Auch du kannst Farmfluencer werden!
Dazu Rieberer: „Du fragst dich, wie du Teil dieser Gemeinschaft werden kannst? Ganz einfach: Liebe deinen Beruf in der Land- und Forstwirtschaft, teile deine täglichen Erlebnisse und Infos mit deiner Community, sei offen und ehrlich.“ Das Projekt „farmfluencer_at“ lebe von jenen Menschen, die in ganz Österreich mit Leidenschaft ihrer Arbeit am Betrieb nachgehen und das auch gerne erzählen, betonen Rieberer und Esterl. Und sie fordern auf: „Wenn auch du der Meinung bist, dass dein Alltag sehenswert und unterhaltsam ist und du am Weg bist, einen Bildungsauftrag zu erfüllen, dann melde dich umgehend. Unser Instagram-Postfach wartet auf dich.“
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- Farmfluencer: ProHektar