Versteckte Importe und Beimischungen brachten den Honigtopf sprichwörtlich zum Überlaufen. In der EU müssen jährlich rund 175.000 Tonnen importiert werden, da die 220.000 Tonnen in der EU produzierter Honig die Nachfrage bei weitem nicht decken.
Laut einer EU-weiten Untersuchung kommen fast 40% der EU-Honigimporte aus China, nicht selten ist der Honig gestreckt, hauptsächlich mit Sirup aus Reis, Weizen oder Zuckerrüben. Von 320 untersuchten Honig-Proben waren ganze 147 verfälscht. Mit einem neuen EU-Gesetz soll die Vermarktung von Lebensmitteln wie Honig nun genauer überwacht werden und eine Herkunftskennzeichnungen mehr Transparenz schaffen.
Alex Bernhuber: „Mir ist wichtig, dass wir jetzt Schluss machen mit der Honig-Panscherei.”
Chefverhandler für dieses Thema im EU-Parlament ist EU-Abgeordneter Alexander Bernhuber. Er stellte vergangene Woche im EU-Parlament erstmals seinen Bericht vor. Seine Ideen, den Honig-Panschern das Handwerk zu legen, sind deutlich ambitionierter als jene der EU-Kommission. „Mir ist wichtig, dass wir jetzt Schluss machen mit der Honig-Panscherei. Konsumenten haben ein Recht darauf zu wissen woher ihr Honig kommt. Für den Käufer ist nicht erkennbar, ob es sich um ein gestrecktes Produkt handelt“, beklagt der Abgeordnete und ergänzt: „Auf den Etiketten wird noch nicht einmal ersichtlich, aus welchem Land der Honig stammt. Ich möchte, dass künftig auf dem Etikett eine genaue Angabe der Herkunftsländer und bei Mischungen auch die jeweiligen Anteile der Herkunftsländer als Prozentsätze angeben werden.“
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