„Eine über hundert Jahre alte Jagdtradition wird damit von der EU beendet“, beklagt Landesjägermeister Josef Pröll den Entscheid des EuGH.
Besatzzahlen sind stabil
Dabei habe die Bejagung nachweislich zu keinem Rückgang der Besatzzahlen in Niederösterreich geführt. Laut Pröll belegen das nicht nur wissenschaftliche Studien, sondern auch die Ergebnisse eines intensiven Monitoringprogramms des NÖ. Landesjagdverbandes. „Es werden vorwiegend männliche Schnepfen erlegt, was keine Auswirkungen auf den Fortpflanzungserfolg hat. Seitens der EU-Kommission wurde dazu im Verfahren auch keine bessere Datenlage vorgelegt“, so Pröll.
Urteil fachlich nicht richtig
Enttäuscht über das endgültige Verbot der Schnepfenjagd ist auch Sylvia Scherhaufer, Generalsekretärin des NÖ Jagdverbands: „Wir haben mit fachlichen Argumenten und wissenschaftlichen Studien jahrelang um den Erhalt der Frühjahrsbejagung der Waldschnepfen gekämpft. In Brüssel ist man aber darauf nicht eingegangen.“
Stark verärgert zeigt sich Bauernbunddirektor Paul Nemecek: „Wenn man in Brüssel trotz Corona-Krise noch Zeit- und Personalkapazitäten für solche Entscheidungen hat, darf sich niemand wundern, wenn selbst glühende Europäer immer weniger Verständnis haben für die bürokratische Regulierungswut der EU. Noch dazu, wenn nicht widerlegbare Fakten einfach unter den Tisch fallen.“ (Bernhard Weber/ER)