Die Produktion von Schweinefleisch wird in der EU im kommenden Jahrzehnt nur geringfügig wachsen, bis 2030 soll sie einen Umfang von rund 23,6 Mio. t erreichen. Zum Vergleich: heuer werden es 23,5 Mio. t sein. Dies stellt die EU-Kommission in ihrer diese Woche präsentierten Langfrist-Prognose (“EU Agricultural Outlook 2017 – 2030”) fest. Die vergleichsweise niedrigen Kosten für Futtermittel dürften die Schweinemast in den kommenden Jahren zwar begünstigen, der Verbrauch werde allerdings nach 2020 eher rückläufig sein, so die Kommission. Erwartet wird eine Verringerung des Pro-Kopf-Konsums von derzeit 31,9 auf 31,5 kg, das würde einer Reduzierung des Verbrauchs von 20,95 Mio. t auf 20,87 Mio. t entsprechen.
Der globale Importbedarf bei Schweinefleisch wird der Prognose zufolge im kommenden Jahrzehnt langsamer wachsen als bisher und im Jahr 2030 etwa 8,4 Mio. t betragen. China dürfte weiterhin ein wichtiger Abnehmer von Schweinefleisch sein. Wie hoch der Bedarf der Volksrepublik nach der Restrukturierung des Schweinesektors im eigenen Land sein wird, ist laut EU-Kommission noch nicht wirklich abschätzbar.
Russland wird – auch wenn der Importbann gegenüber Lebensmitteln aus westlichen Ländern aufgehoben werden sollte – künftig weniger Schweinefleisch aus der EU importieren. Moskau habe ambitionierte Ziele, die Selbstversorgung in diesem Bereich zu steigern und inzwischen andere Lieferanten für Fleisch am Weltmarkt gefunden, so die Kommission. Gleichzeitig habe die EU alternative Märkte wie Japan, Südkorea und die Philippinen erobert und werde die Exporte dorthin weiter forcieren. Die Experten erwarten, dass die EU ihre Ausfuhren von Schweinefleisch in den kommenden Jahren steigern kann sowie dass diese bis 2030 ein Volumen von etwa 2,7 bis 2,8 Mio. t erreichen könnten. Das entspräche einem Weltmarktanteil von 34%. AIZ