Europäischer Rechnungshof macht in seinem am 17. April veröffentlichten Tiertransport-Bericht fest, dass es EU-weit noch Verbesserungen geben könne. Preisunterschiede und Regionalität sind entscheidende Kriterien.

 

Jedes Jahr werden Milliarden von lebenden Tieren auf der Straße, auf dem Seeweg, mit der Eisenbahn oder per Flugzeug innerhalb der EU, in die EU oder aus der EU zu Aufzuchts-, Mast-, Schlacht- oder anderen Zwecken transportiert. Die EU hat Rechtsvorschriften zum Tierschutz beim Transport erlassen, die aber nicht in allen Mitgliedstaaten eingehalten werden. Transportunternehmen nutzen die in den verschiedenen nationalen Sanktionssystemen bestehenden Schlupflöcher rigoros aus. Zudem wirken sich Faktoren wirtschaftlicher und regulatorischer Natur auf Lebendtiertransporte innerhalb der EU und in Drittländer aus.

Bericht des EU-Rechnungshofes zu Lebendtiertransporten

Schmiedtbauer: Maximales Tierwohl bei bestmöglicher Umsetzbarkeit garantieren  

„Die Diskussion um Tiertransporte wird sehr kontrovers geführt. Bei diesem emotionalen Thema ist es einfach, mit populistischen Aussagen Sympathiepunkte zu sammeln. Damit ist aber keinem Tier geholfen. Was wir brauchen sind Lösungen, die auch in der Praxis anwendbar sind und damit tatsächlich zu mehr Tierwohl auf Europas Straßen und Meeren beitragen. Der Europäische Rechnungshof hat dazu eine Studie veröffentlicht, die bestätigt, was Viehhalterinnen und Viehhalter ohnehin wissen: Das stärkste Instrument für weniger Tiertransporte und mehr Tierwohl ist der Griff zu regionalen Erzeugnissen im Supermarkt“, sagt ÖVP-Landwirtschaftssprecherin Simone Schmiedtbauer und bekräftigt daher ihre Forderung nach einer EU-weiten, verpflichtenden Herkunftskennzeichnung.

„Der Rechnungshof bestätigt außerdem, dass Österreich EU-weit zu den Musterschülern, etwa bei Kontrollen, gehört. Wir haben im vergangenen Jahr über zehn Mal so viele Kontrollen durchgeführt wie von der EU vorgeschrieben. Damit ist klar, dass österreichische Produkte für höchste Tierwohlstandards stehen“, sagt Schmiedtbauer.

„Im Herbst wird die EU-Kommission einen neuen Vorschlag zu Regeln für Tiertransporte vorlegen. Ich erwarte mir von dem Vorschlag praxistaugliche Lösungen für die Bäuerinnen und Bauern. Wir dürfen nicht zulassen, dass die neuen Regeln durch ideologiegetriebene Forderungen für die Anwenderinnen und Anwender zur Bürde werden. Nur mit Hausverstand können wir das Tierwohl in ganz Europa nachhaltig verbessern. Österreich geht hier mit gutem Beispiel voran“, sagt Schmiedtbauer. 

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  • Tiertransport: M. Perfectti - stock.adobe.com
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AUTORMartina Rieberer
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