Die Verhandlungen zur Überarbeitung der Erneuerbare-Energien-Richtlinie (RED III) auf europäischer Ebene starteten am 6. Oktober 2022. Den vorangegangen war der Vorschlag des EU-Parlaments, die Nutzung von Biomasse künftig einzuschränken, was für heftige Kritik Österreichs sorgte. Zum Start der Verhandlungen zwischen dem EU-Parlament und den Mitgliedstaaten in Brüssel fordern Europaabgeordnete Simone Schmiedtbauer und der Präsident des Österreichischen Biomasse-Verbandes, Franz Titschenbacher, deutliche Verbesserungen der Richtlinie.

„Der Ausbau von Erneuerbaren ist nicht nur aus Klima- und Umweltschutzgründen das Gebot der Stunde, sondern auch um unsere Energieunabhängigkeit und Energieversorgungssicherheit zu verbessern. Österreich hat als eines der waldreichsten Länder Europas enormes Potenzial beim Ausbau von Biomasse. Durch die Überarbeitung der europäischen Richtlinie drohen jetzt aber neue Hürden für die Biomassenutzung. Das wäre klima- und umweltpolitisch ein fatales Signal, das noch dazu zur völlig falschen Zeit kommt und die Versorgungssicherheit der Österreicherinnen und Österreicher bedroht, die mit dem nachhaltigen und leistbaren Brennstoff Holz heizen“, so die beiden. 

Keine Klimaziele ohne Biomasse
Biomasse aus dem Wald sei eine natürlich nachwachsende Energiequelle und die nachhaltige Waldbewirtschaftung sei eine unverzichtbare Säule des Ausbaus der Erneuerbaren und zur Erreichung der Klimaziele, so die beiden Agrar- und Forstvertreter. “Im Europaparlament konnten wir durchsetzen, dass Biomasse auf dem durchschnittlichen Niveau von 2017-2022 auch zukünftig als erneuerbare Energie anrechenbar sein wird. Damit ist das Ziel aber noch lange nicht erreicht, denn Hürden für die zukünftige verstärkte Biomassenutzung müssen aus dem Weg geräumt werden. Den Ausbau unserer größten Quelle an Erneuerbaren jetzt zu beschränken, wäre absurd und lässt unsere Ziele für mehr Energieunabhängigkeit, für leistbare Alternativen zu russischem Öl und Gas und für ein grüneres, nachhaltigeres Europa in die Ferne rücken“, warnt Simone Schmiedtbauer.

 Gewessler soll deutliche Verbesserungen für Biomasse-Nutzung erwirken
„Energieministerin Leonore Gewessler kommt in den Verhandlungen eine zentrale Rolle zu, um noch deutliche Verbesserungen zu verankern. Misslingt das, können die heimischen Gemeinden, Städte und Bundesländer ihre Erneuerbaren-Energieziele, die erneut erhöht werden sollen, unmöglich erreichen. Wenn wir hier zusammen an einem Strang ziehen, sind wir zuversichtlich, dass wir den in Österreich erfolgreich und gemeinsam eingeschlagenen Weg zu mehr nachhaltiger Bioenergie fortführen können“, sagt Titschenbacher in Richtung Energieministerin, die Österreich in den anstehenden Verhandlungen vertritt. „Wir appellieren an die Bundesministerin im Sinne Österreichs, deutliche Verbesserungen für die Biomasse-Nutzung zu erreichen“, erklären Schmiedtbauer und Titschenbacher.

 

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  • Hackschnitzel: agrarfoto.com
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AUTORRed. M.R.
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