Enge Zusammenarbeit mit Bayern und Südtirol

Grenzübergreifende Zusammenarbeit zwischen den in ihrer Landwirtschaftsstruktur ähnlichen Regionen Österreich, Bayern und Südtirol stand bei den Arbeitsgesprächen auf dem Zentral-Landwirtschaftsfest in München (D) im Zentrum.

EVP-Agrarsprecher Albert Deß, Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter und sein deutscher Amtskollege Christian Schmidt, Moderatorin Christine Schneider, Agrarstaatsminister von Bayern, Helmut Brunner, und DBV-Präsident Joachim Rukwied (v. l.) diskutierten am Zentral-Landwirtschaftsfest über Ausrichtung und Anforderungen an die Agrarpolitik. ©BZ/Zitz
EVP-Agrarsprecher Albert Deß, Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter und sein deutscher Amtskollege Christian Schmidt, Moderatorin Christine Schneider, Agrarstaatsminister von Bayern, Helmut Brunner, und DBV-Präsident Joachim Rukwied (v. l.) diskutierten am Zentral-Landwirtschaftsfest über Ausrichtung und Anforderungen an die Agrarpolitik. ©BZ/Zitz
Es ist wichtig, von den Nachbarn zu lernen und sich auszutauschen.” Das betonte Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter bei seinem Besuch am Zentral-Landwirtschaftsfest (ZLF) auf der Münchener Oktoberfest-Wiesn am vergangenen Samstag. Vor allem, wenn sich die Regionen in ihrer landwirtschaftlichen Struktur so stark ähneln wie Österreich, Bayern und Südtirol, seien verstärkte Zusammenarbeit und Erfahrungsaustausch von zentraler Bedeutung, so der Minister.

Kooperationen im Bildungsbereich geplant

In einem Arbeitsgespräch im Rahmen des ZLF diskutierte Rupprechter mit Bayerns Landwirtschaftsminister Helmut Brunner und den österreichischen Agrarlandesräten Stephan Pernkopf (NÖ), Max Hiegelsberger (OÖ), Josef Geisler (T), Johann Seitinger (Stmk.) sowie dem Südtiroler Agrarlandesrat Arnold Schuler. Dabei beschlossen die Minister und Referenten, die Synergien im Bildungsbereich besser zu nutzen.
So sollen die Ausrichtungen der landwirtschaftlichen Fachhochschulen aufeinander abgestimmt werden. Vor allem in den Bereichen Forschung und Innovation wolle man enger zusammenarbeiten und die Lehrangebote aufeinander abstimmen. Im Zuge der nächsten Landesagrarreferentenkonferenz wollen die Landesräte mit bayerischen und Südtiroler Vertretern näher darüber beraten. Bei einer Diskussionsrunde mit Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt, EVP-Agrarsprecher im EU-Parlament Albert Deß und dem Präsidenten des Deutschen Bauernverbands, Joachim Rukwied, sprachen Rupprechter und Brunner auch die Ausrichtung der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) nach 2020 an.
Schmidt erklärte eine “solide Ausrichtung, basierend auf den zwei Säulen” als sein Ziel. Zusätzlich regte Schmidt eine “Abfederung innerhalb der GAP” an, um auf die Volatilität der Märkte besser reagieren zu können. Auch Rupprechter betonte hinsichtlich der Preiskrisen, ausgelöst u. a. durch die Russland-Sanktionen: “Die Bauern waren ja nicht schuld an der Krise.” Hilfspakete auf EU-Ebene seien deshalb gerechtfertigt.

Gemeinsam für eine solide GAP-Ausrichtung

Die beiden Landwirtschaftsminister erklärten aber auch, dass der Agrarhaushalt innerhalb der EU unter Beobachtung stünde, weshalb man sich gemeinsam für eine solide Ausgestaltung der nächsten Programmperiode einsetzen werde.
“Die Landwirtschaft der Zukunft muss sich an der kleinstrukturierten Landwirtschaft mit globaler Ausrichtung orientieren”, betonte Rupprechter dazu.

Geschichte: Ohne Landwirtschaft kein Oktoberfest

Ohne Landwirtschaft würde es das weltbekannte Oktoberfest nicht geben. Die Entstehung dieses Volksfestes geht auf ein Pferderennen im Jahr 1810 zurück. Im Jahr darauf lud der Landwirtschaftliche Verein zum großen Nationalfest mit Viehmarkt und Prämierungen. Daraus entstand das Zentral-Landwirtschaftsfest, in dem das Münchner Oktoberfest seine Wurzeln hat. Die Kombination aus landwirtschaftlicher Leistungsschau und Volksfest bringt noch heute das Land in die Stadt und bietet den Bauern Gelegenheit, ihre Anliegen den Städtern zu präsentieren.

Eva Zitz

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