Energie-Raumplanung für alle Gemeinden Niederösterreichs

Stöglehner, Gewessler und Pernkopf präsentierten das Projekt.

Klimaschutzministerin Leonore Gewessler und LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf stellten ein neues Projekt vor. Von Experten der BOKU werden für alle Gemeinden im Land unter der Enns binnen eines Jahres Planungs- und Entscheidungsgrundlagen für eine klimafitte Raumplanung erarbeitet.

Das Ministerium und das Land Niederösterreich haben die Universität für Bodenkultur mit dem Projekt „Energieraumplanung für NÖ Gemeinden” beauftragt. Univ. Prof. Gernot Stöglehner und sein Institut für Raumplanung, Umweltplanung und Bodenordnung werden in den nächsten Monaten eine umfassende Studie zur Beurteilung energie- und klimarelevanter Standortqualitäten als künftige Entscheidungshilfe in der örtlichen Raumplanung erstellen.

Pernkopf: „Raumordnung, Bodenschutz, Energiewende und Klimaschutz gehören zusammen. Die Flächenwidmung ist Grundlage für die Entwicklung in den Gemeinden, für die Nutzung unserer Böden und für die Erzeugung von Erneuerbarer Energie.“ Die  Ministerin: „Im Kampf gegen die Klimakrise braucht es zukunftsfitte Raumordnung. Denn kurze Wege und ein gutes Angebot an öffentlichem Verkehr schonen das Klima und machen unser Leben lebenswerter. Eine zukunftsfitte Raumordnung bewahrt unsere wertvollen Böden vor Asphaltlawinen und schützt unsere Natur und unsere Artenvielfalt.“

Stöglehner betonte, in der Studie werden alle 573 Gemeinden des größten Bundeslandes unter die Lupe genommen und binnen eines Jahres räumlich differenzierte Angaben zu Energieverbrauch und Treibhausgasemissionen ausgearbeitet. „Dabei steht die Klima-Eignung von neuen Siedlungsgebieten genauso im Fokus wie nachhaltige Mobilität und Energieversorgung.“

Laut  Pernkopf wurde bereits im Oktober in Niederösterreich eine umfangreiche Novelle des Raumordnungsgesetzes beschlossen. „ Ab sofort ist ein Energie- und Klimakonzept verpflichtender Bestandteil aller örtlichen Raumordnungsprogramme. Um unsere Gemeinden bei dieser Aufgabe zu unterstützen und ihnen wissenschaftlich fundierte Grundlagen anzubieten, starten wir jetzt dieses einzigartige Projekt.“. Das Ziel: „Antworten auf einfache Fragen mit großer Wirkung, wie etwa: Wo sind die großen Energiepotentiale und Energieverbraucher in einer Gemeinde? Wo wäre ein neues Heizwerk ideal, wo eine PV-Anlage? Und wie soll eine neue Siedlung geplant werden, damit Verkehr erst gar nicht entsteht?“ In den Antworten darauf und deren konsequenter Umsetzung in der Raumordnung liege ein wichtiger Schlüssel, „damit Emissionen erst gar nicht entstehen“, so der LH-Stellvertreter.

Bis Jahresende werden für alle 573 Gemeinden Niederösterreichs entsprechende Standorträume identifiziert, analysiert und bewertet und den Gemeinden anschließend als Entscheidungsgrundlagen zur Verfügung gestellt. Zusätzlich soll es einen entsprechenden Planungsleitfaden geben. Die Kosten von 200.000 Euro teilen sich das BMK und das Land Niederösterreich. Gewessler und Pernkopf: „Damit führen wir im größten Bundesland Österreichs die Energiewende, den Klimaschutz und die Raumordnung zusammen. So schützen wir unser Klima und unsere wertvollen Naturräume. Wir sparen Energie und Verkehr und bekämpfen die Zersiedlung unserer Orte.“

B.W.

- Bildquellen -

  • Präsentation: BMK/Kajetan Perwein
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