Einhellig gegen 2,99 €

Kommentar von Bernhard Weber,
Chefredakteur.

LDie „Schweine Karreerose frisch, ca. 2,5 kg Stück“ und dieses um nur 2,99 Euro je Kilogramm bewarb Metro dieser Tage in seiner Postwurf-Werbung. Ein Top-Aktionspreis-Angebot, das nicht nur Schweinehalter den Atem stocken lässt. Bei dem Frischfleisch-Preisknaller handelt es sich um Ware aus Deutschland, welche in den Großhandelsmärkten für Wiederverkäufer und gewerbliche Verbraucher feilgeboten wird. Bei Letzteren handelt es sich, weniger sperrig formuliert, vorrangig um Gastwirte, Restaurantbesitzer, Hoteliers sowie Kantinen- oder Imbissbudenbetreiber.
2,99 Euro, damit unterbietet der Handelskonzern bei Weitem ein Preislevel, das nicht nur vom Bauernbund, sondern auch von Umweltschutzorganisationen wie dem WWF oder den Tierschützern von „Vier Pfoten“ heftig kritisiert wird. Beide NGOs prangerten dieser Tage speziell Fleisch-Angebote in Supermärkten „mit Rabatten bis zu 60 %“ an. Der zerstörerische Preiskampf begünstige die Massentierhaltung und befeuere die Klimakrise. „Ein Huhn für 3 Euro, ein Kilo Schweinefleisch für 4 Euro“, damit müsse endlich Schluss sein.
Das Metro-Angebot liegt noch deutlich darunter. In solche Märkte kommt man offziell nur mittels Member-Card, gegen Vorlage einer Gewerbelizenz. So gilt einmal mehr der Aufruf an Gastronomen, Hoteliers (ja, auch an Alm-, Heurigen- und Buschenschankbetriebe), trotz aller Notwendigkeit und Verlockung solchen Angeboten zu widerstehen. Und es zeigt, wie wichtig eine verpflichtende Herkunftskennzeichnung von Lebensmitteln speziell auch für diese Sparte wäre.
 bernhard.weber@bauernzeitung.at
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