Für viele Gartenbesitzer ist ein perfekter grüner Rasen der ganze Stolz. Täglich zieht der Rasenmähroboter seine Runden und verhindert jedes noch so kurze Aufblitzen von Gänseblümchen oder anderen blühenden Pflanzen. Das gleiche gilt für Stein- und Kiesgärten. Sie mögen zwar praktisch und pflegeleicht sein, aber auch hier fühlt sich kein bestäubendes Insekt wohl. 

Alle Insekten, insbesondere aber bestäubende Insekten haben einen enormen Stellenwert für eine intakte Natur. In den letzen Jahren ließen Meldungen über den drastischen Rückgang von Bienen, Hummeln und Co. viele aufhorchen. Die Bilder aus China, wo inzwischen schon zahlreiche Obstbäume händisch bestäubt werden müssen, regen zum Nachdenken an und machen klar: Das Bienensterben muss verhindert werden. Dazu kann jeder einzelne beitragen, indem er eine Bienenweide anlegt. 

Ideale Nahrungsgrundlage

Als Bienenweide bezeichnet man Pflanzen, die viel Nektar und Pollen produzieren und somit eine ideale Nahrungsgrundlage für Bienen, aber auch andere bestäubende Insekten darstellt. Die sogenannten Bienentrachtpflanzen werden von den fleißigen Bienen besonders gerne und häufig angeflogen. Aber auch Hummeln und Schmetterlinge, die ebenfalls einen wichtigen Beitrag zur Bestäubung leisten, freuen sich über Blumenwiesen, auf denen besonders viele solcher pollenreicher Pflanzen wachsen. 

Bienenfreundliche Pflanzen

Die Auswahl an bienenfreundlichen Pflanzen ist enorm. Spaziert man während der Blütezeit an einem Obstbaum vorbei, kann man bestaunen, wie viele Bienen und Hummeln sich dort über das große Angebot an Pollen freuen. Die Bienen fliegen von Baum zu Baum und sorgen so dafür, dass wir Menschen überhaupt Obst ernten können. Somit ist das Pflanzen eines Obstbaumes ein wichtiger Beitrag für das Zusammenleben von Mensch und Tier. Aber auch andere blühende Bäume wie Linde, Kastanie oder Ahorn locken Fluginsekten an und profitieren von deren Bestäubung.  

Sträucher und Blumen

Wer über wenig Platz im Garten oder am Balkon verfügt, könnte mit einem dekorativen Strauch einen Beitrag für Bienen leisten. Besonders gerne werden Liguster, Schlehe, Weißdorn oder Berberitze angenommen. Grundsätzlich lässt sich sagen, dass alle Sträucher, die Beeren bilden, für Bienen echte Leckerbissen darstellen. Nachdem die Beeren allerdingst oft giftig sind, ist Vorsicht geboten, falls Kinder oder Hunde im Haushalt leben. 

Wer lieber eine richtige Blumenwiese für Bienen anlegen möchte, sollte dabei auf keinen Fall auf Kornblume, Anemonen, Vergissmeinnicht, Ziermohn oder Lavendel verzichten, diese gehören zu den Leibspeisen von Bienen. Gefüllte Tulpen, Rosen, Chrysanthemen oder Narzissen sehen zwar im Blumenbeet wunderbar aus, sind für Bienen aber kaum zugänglich und sollten deshalb nicht die Mehrheit im Beet ausmachen.

Hilfreich für das Anlegen einer Bienenweide sind fertige Saatgutmischungen, die man im Fachhandel erhält. Zu beachten ist dabei, dass man Saatgut verwendet, das nicht mit Pestiziden behandelt wurde. Das gilt auch für Jungpflanzen und Zwiebeln, die ebenfalls frei von Insektenschutzmitteln und anderen Giften sein sollen, um den Bienen nicht zu schaden. 

Grundsätzlich ist von März bis Mai die ideale Zeit, um Bienenweiden auszusäen. Bereits vorab bereitet man ein Beet aus einem gelockerten und unkrautfreien Boden vor. Das Saatgut wird darauf verteilt, gut festgedrückt und bewässert. Besonders in der Anfangsphase ist es wichtig, dafür zu sorgen, dass das Beet nicht austrocknet, da sonst die Saatkörner nicht keimen und die Pflanzen letztendlich nicht wachsen.

Pflanzen mit unterschiedlichen Blühzeiten ermöglichen es, dass die Bienen, Hummeln und Schmetterlinge nahezu das ganze Jahr über konstant Nektar finden. Und wenn man im Herbst die holzigen Überreste der Bienenweide nicht komplett entfernt, finden Wildbienen dort evtl. geeignete Unterschlupfmöglichkeiten. Auf jeden Fall lohnt es sich, eine Bienenweide anzulegen, denn wie sagt man so schön: „Gehts den Bienen gut, gehts uns allen gut!“  

- Bildquellen -

  • Blumenwiese 8 ID91046: agrarfoto.com
- Werbung -
AUTORRed. EA
Vorheriger ArtikelStärkekartoffel bleibt preislich attraktiv
Nächster ArtikelEin Hochbeet für Kinderhände