Eine mutige Entscheidung

Das „Sterz“ ist eine bäuerliche Erfolgsgeschichte aus der Oststeiermark. Der Name nimmt Bezug auf den Vulgonamen des Bauernhofes, den Barbara Hammerl und ihr Mann Martin in Kleinschlag führen.

Im Jahr 2018 haben die Oststeirerin Barbara Hammerl und ihr Mann Martin einen sehr mutigen und innovativen Schritt getan. Sie haben ihren gut gehenden Buschenschank in Kleinschlag geschlossen, einen aufgelassenen Supermarkt in Hartberg gekauft und darin ein Regionsrestaurant mit Bauernladen errichtet. Seit 2021 läuft beides zu ihrer vollen Zufriedenheit unter dem Namen „Sterz“, dem Vulgonamen des Heimathofes.

Barbara Hammerl ist heute 43 Jahre alt und lebt mit ihrem Mann, zwei Kindern und den Schwiegereltern auf dem Sterz-Hof in Kleinschlag, Gemeinde Rohrbach an der Lafnitz. Um ihren Martin zu finden, musste sie nicht weit suchen, sie ist 700 Meter entfernt am Nachbarhof aufgewachsen. Nach der Volks- und Mittelschule hat sie die Fachschule für Land- und Ernährungswirtschaft Vorau besucht und im Anschluss eine Lehre als Köchin und Kellnerin absolviert. Seit 15 Jahren sind die beiden glücklich verheiratet. Sohn Florian ist 18 Jahre alt und besucht derzeit, wie ehemals der Papa, die Weinbauschule Silberberg. Tochter Lena lernt noch in der Mittelschule und wird vielleicht einmal in Richtung Gastronomie gehen.

Am land- und forstwirtschaftlichen Betrieb werden Mais, Weizen, Roggen und Gerste angebaut und großteils für die Fütterung der eigenen Zucht- und Mastschweine verwendet. Weizen und Roggen werden auch in der Backstube verarbeitet. Dazu gibt es noch vier Hektar Weingarten, allerdings in einem 35 Kilometer entfernten Hartberger Weinbaugebiet. Die Schweinehaltung und der Ackerbau werden hauptsächlich von den fleißigen Schwiegereltern durchgeführt. Der Weinbau ist das Ressort von Ehemann Martin und mittlerweile auch von Sohn Florian.

Beeindruckende Zahlen

Sehr viel Arbeit steckt natürlich in der Verarbeitung von Fleisch und Getreide. Damit man eine Vorstellung von den Mengen hat: Es werden täglich 150 bis 200 Laib Brot und Gebäck gebacken und pro Woche 10 bis 15 Schweine verarbeitet. „Die Verarbeitung ist ein wichtiger Teil meiner Arbeit, aber das schaffe ich natürlich nicht allein“, erklärt die tüchtige Oststeirerin. Ein Bäcker und ein Fleischer arbeiten am Hof, dazu kommen weitere Hilfskräfte. Den Wein macht Martin Hammerl selbst und hat dafür auch schon einige Auszeichnungen erhalten.

Diese enormen Mengen werden täglich in die beiden Verkaufsläden in Rohrbach und Hartberg sowie ins Restaurant geliefert. Dort warten schon die Verkäuferinnen, Kellnerinnen, Köchinnen und Köche auf die Produkte, um sie den begeisterten Kunden und Gästen zu verkaufen und zu servieren. Alle Betriebsstätten sind neu und geschmackvoll eingerichtet, man fühlt sich wohl und ist von zufriedenen Kunden umgeben. „In der Fachschule und Lehre habe ich alles gelernt, was ich für unseren Betrieb brauche und ich genieße es, wenn ich vieles gestalten kann und die Mitarbeiter führen kann“, erzählt die engagierte Unternehmerin.

Dreitägiges Zeltfest

Neben dem Betrieb ist ihr aber die Familie sehr wichtig. Sie kocht fast täglich und macht den Haushalt für die große Familie. Man kann sich vorstellen, dass da nicht viel Freizeit bleibt. „Ich brauche kein eigentliches Hobby, weil ich leidenschaftlich gerne koche. Da hab ich daheim und im Restaurant ein weites Gebiet“, erklärt sie schmunzelnd. Und da ist ja auch noch das Hobby des Ehemannes, das „Sterzevent“. Das ist alljährlich im Mai ein Dreitage-Zeltfest neben dem Verkaufsladen in Rohrbach mit mehreren tausend Besuchern. Gemeinsam wandern beide gerne, heuer zum Beispiel eine Woche lang in Südtirol. Für die Zukunft wünscht sich Barbara  einfach, dass alle gesund bleiben und die Geschäfte gut laufen.

- Bildquellen -

  • Hammerl: Bruckner
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AUTORRed. KB
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