Ein Vorstoß gefährdet eine ganze Branche

Bis 2025 braucht es eine neue Regelung, wie es weitergeht.

„Mit 40 Prozent Anteil am Gesamtbestand ist Oberösterreich das führende Schweinehaltungs-Bundesland und sorgt gemeinsam mit Niederösterreich und der Steiermark für 100 Prozent Eigenversorgung. Diese Sicherheit wackelt nun gewaltig“, warnt Bauernbund-Landesobfrau Michaela Langer-Weninger nach der Aufhebung der Übergangsfrist für Vollspaltenböden. Bis 2025 also in Zeiten des Wahlkampfes müsse eine neue Regelung her. „Da wird es schwer werden, Mehrheiten für eine faire und praxisgerechte Lösung zu finden“, ärgert sie sich über die Vorgangsweise des Burgenländischen Landeshauptmannes. „Ich bin höchst irritiert, dass ein Bundesland, das nicht für die breite Masse der Schweinehaltung steht, so massive Einschnitte verursacht, ohne sich über die Zukunft der betroffenen Familienbetriebe Gedanken zu machen.“

Markt versus Politik

Analysen zeigen, dass sich das Einkaufsverhalten ändert,  58 Prozent der Konsumenten achten vermehrt auf den Preis. „Das kann sich mit den steigenden Anforderungen an das Tierwohl und die Investitionen dazu nicht ausgehen“, betont Langer-Weninger. Mit dem Tierwohl-Paket von 2022 wäre Planungs- und gleichzeitig Versorgungssicherheit gelungen. „Die Betriebsführer waren bisher bereit, sich neuen Anforderungen zu stellen. Dafür braucht es aber auch einen angemessenen Zeitraum.“

Die Schweinebranche habe bereits eine Reihe von Maßnahmen gesetzt. Letztlich muss es für die Betriebe aber eine finanzielle Perspektive geben. Ansonsten werden viele die Produktion einstellen. „Infolge des roten Vorstoßes und der VfGH-Entscheidung wird nicht nur der Strukturwandel befeuert, sondern auch die Versorgungssicherheit gefährdet“, so Langer-Weninger.

„Mit dem Bauernbund als Speerspitze werden wir uns für unsere 4900 Schweinebauern in Oberösterreich stark machen“, bekräftigt Langer-Weninger. Das Bauernbashing stimmt sie nachdenklich: „Es ist kein Wunder, dass es die Bauern, wie das Beispiel Deutschland zeigt, bei solch populistischem Handeln von den Feldern auf die Straßen treibt.“

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  • Beschaeftigungsmaterial 4 ID80165: agrarfoto.com
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AUTORred GC
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