Auf der Suche nach einem geeigneten Stallsystem zur Kälberaufzucht schaute sich Chris McDonald (51), Manager der Bays Leap Farm in Newcastle upon Tyne, England, viele Ställe an. Das Roundhouse überzeugte ihn rasch. McDonald: “Aus meiner Sicht hat es alle Faktoren, die ein Kälberstall haben muss. Es ist hell, erleichtert den täglichen Umgang mit den Tieren, schützt Mensch und Tier vor harschen Wetterbedingungen und erreicht eine optimale Luftqualität.” Durch die komplett offenen Seiten und das im Dach zentrale, neun Quadratmeter große Lüftungsloch herrscht ein permanenter Luftaustausch. Gerade an heißen, windstillen Tagen macht sich das spürbar. Dass McDonald weiß, wovon er spricht, mag an der Dimension der Farm deutlich werden – 580 Milchkühe plus Trockensteher plus 600 Stück Nachzucht zählen zum Tierbestand. Die durchschnittliche Milchleistung beträgt 10.400 Liter, es wird dreimal pro Tag gemolken. Die Kälber werden vom ersten Tag an im Roundhouse untergebracht. Zu Beginn werden sie in einer separaten Kleingruppe mittels Nuckeleimer mit Kolostrum versorgt; danach in einem gleichgroßen Nachbarabteil an die computergesteuerte Tränke gewöhnt. Sobald die Kälber selbstständig die Computertränke besuchen, geht es in die beiden nächsten, größeren Nachbarabteile mit Computertränke, bis die Gruppengröße auf etwa 30 Kälber angewachsen ist. McDonald: “Mit diesem System brauchen wir nur das eine Abteil intensiv zu beobachten, in dem die Kälber an den Tränkeautomaten angewöhnt werden.” Nach dem Abtränken bleiben die Kälber dann je nach Anzahl neugeborener Kälber bis zu einem Alter von etwa sechs bis neun Monaten im Roundhouse. So können insgesamt etwa 200 Kälber aufgestallt werden.
Benedikt Rodens