Seit März 2020 steht der Eiermarkt unter dem Einfluss der Corona-Beschränkungen. Besonders unter Druck geraten sind Eier aus Bodenhaltung, da mit dem Sektor Gastronomie, Hotellerie und Tourismus der zweitwichtigste Absatzkanal (ca. 30 Prozent) plötzlich weggefallen ist. Der Außer-Haus-Konsum wurde massiv eingeschränkt, und immer öfter wurden die Mahlzeiten daheim zubereitet. Dabei wurden deutliche Verschiebungen der Nachfrage von Eiern aus Bodenhaltung zu Eiern aus Freiland- und Biohaltung festgestellt. Allerdings konnte der höhere Bedarf des LEH die Verluste im Gastro-Segment nicht ausgleichen.
In den Sommerwochen hat sich die Lage wieder beruhigt, die Nachfrage über den LEH war saisonüblich. In den Tourismusgebieten verlief der Absatz regional sehr unterschiedlich. Der bessere Absatz in den traditionellen Tourismusregionen konnte die verhaltene Nachfrage in den Städten nicht ausgleichen.
Weitere restriktive Corona-Maßnahmen im Herbst mit massiven Einschränkungen des Außer-Haus-Verzehrs führten zu einem wesentlich geringeren Bedarf an Flüssig- und Trockenei. Dadurch ist die Preissituation bei Industrieware europaweit unter Druck geraten. Das Preisniveau liegt deutlich unter dem des Vorjahres.
Gegen Jahresende hat die europaweite Ausbreitung der Vogelgrippe die Eierproduzenten zusätzlich belastet. Biosicherheitsmaßnahmen mussten verschärft werden, in Risikogebieten wurde Stallpflicht verordnet. Inwieweit sich die Keulungen großer Legehennenbestände europaweit auswirken werden, ist schwer einzuschätzen.
EZG Frischei