Eigentlich war der unter der Flagge des mittelamerikanischen Staats Belize fahrende Frachter mit rund 41.000 Tonnen Dünger an Bord von den Vereinigten Arabischen Emiraten aus auf dem Weg in die bulgarische Hafenstadt Warna. Anders als die meisten Reedereien, die den bedeutenden Seeweg über das Rote Meer und den Suezkanal wegen der wiederholten Angriffe der Huthi mittlerweile meiden, wagte die Besatzung der „Rubymar“ die Befahrung und wurde am 18. Februar von zwei Raketen der islamistischen Verbände getroffen. Die Besatzung brachte sich in Richtung Horn von Afrika in Sicherheit. Die „Rubymar“ trieb seither manövrierunfähig im Golf von Aden, ein kilometerlanger Ölteppich breitete sich an der Küste des Jemens aus. Vergangene Woche Freitag teilte die international anerkannte Regierung der Republik Jemen nun mit, dass das Schiff bei stürmischer See gesunken sei, wie die internationale Nachrichtenagentur AP berichtete.
Umweltbelastung mit Öl und Dünger
Unklar ist nun, ob der Bug des Schiffs beim auf Grund Laufen beschädigt wurde. Dem US-Militär zufolge dürfte es dann zu einer Kontamination des Meeres mit dem geladenen Dünger kommen. „Das ist eine echte Umweltkatastrophe. Die Auswirkungen auf die Fischereiindustrie und die Korallenriffe werden riesig sein”, so Ramah Al-Jubari, Direktor der jemenitischen Medienbeobachtungsstelle, im arabischen Sender „Al-Hadath“. Erschwerend komme hinzu, dass nicht nur der Jemen, sondern auch Saudi-Arabien, Ägypten und der Sudan das Wasser des Roten Meeres über Entsalzungsanlagen zur Trinkwasserbereitung nutzen.
Politisch heikle Bergung
Eine rasche Bergung der havarierten „Rubymar“ wäre Experten zufolge dringend notwendig. Dazu brauche es jedoch die Duldung der an der Küste herrschenden Huthi-Miliztruppen. Man werde der Bergung nur dann zustimmen, wenn auch gleichzeitig Hilfsgüter nach Gaza gelängen, stellte deren Sprecher gegenüber internationalen Medien klar. Bekanntermaßen blockieren die islamistischen Milizen den für den internationalen Warenverkehr bedeutenden Seeweg um damit ein Ende der israelischen Besatzung im Gazastreifen zu erzwingen.
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