DLG favorisiert Lizenzen

Der Präsident der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft (DLG), Hubertus Paetow, hat sich erneut für ein Lizenzsystem zur Reduzierung des Pflanzenschutzmitteleinsatzes ausgesprochen.

Im Gegensatz zu einer Steuer würde ein solches System die verwendete Menge bei einem sinnvollen Maß kappen, betonte er bei einem „Zukunftsdialog Agrar und Ernährung“ der Agrarzeitung in Berlin. Auch für den Präsidenten des Thünen-Instituts, Folkhard Isermeyer, ist dies ein geeignetes marktwirtschaftliches Instrument, sofern das Ziel die reine Verringerung des Pflanzenschutzmitteleinsatzes ist. Allerdings würde dies nicht zu mehr Biodiversität in den Agrarlandschaften führen, so der Einwand des Wissenschaftlers.

Dem pflichtete der Präsident des Naturschutzbundes Deutschland (NABU), Jörg-Andreas Krüger, bei. Man müsse sowohl den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln reduzieren als auch Lebens- und Rückzugsräume für Tiere und Pflanzen schaffen. „Für die Schaffung von Rückzugsgebieten für Insekten brauche es ganz andere Instrumente“, meinte auch Paetow. Dagegen befürchtet der Präsident des deutschen Industrieverbandes Agrar, Michael Wagner, mit einem Quotensystem ein neues „administratives Monster“, das den Aufwand für die Landwirte weiter erhöht. Auch er spricht sich gegen eine Steuer auf Pflanzenschutzmittel aus und führt als Beispiel Dänemark an. Die dort eingeführte Steuer habe „kaum Effekte“ gezeigt.

- Bildquellen -

  • Paetow: DLG/F. Holland
- Werbung -
AUTORRed. BW
Vorheriger ArtikelRegion Neusiedler See bangt um ihre Zukunft
Nächster ArtikelAgrar-Terminmarkt (17. Mai ’23) / Schwache Nachfrage, Märkte erneut unter Druck