Die Wiese ist mein Teller: Spaziergang in schöner Natur mit fatalen Folgen

Welche Folgen ein einziges „Hundshäuferl“ auf der Futterwiese für eine Kuh haben kann, ist kaum einem Hundehalter bewusst. Der OÖ Bauernbund will die Bevölkerung aufklären und sensibilisieren und hat dafür seine „Hundekot-Infotafeln“ neu aufgelegt.

Mit der Hundekot-Infotafel will der Oberösterreichische Bauernbund die Bevölkerung sensibilisieren. Diese sind im Bauernbund- Webshop (siehe Infobox) erhältlich.

Mittlerweile ist es für die meisten Hundehalter schon ganz normal das „Sackerl fürs Gackerl“ beim Gassi- oder Spazieren-gehen zu verwenden. Gerade in den vergangenen Jahren habe sich die Disziplin diesbezüglich stark verbessert. Doch „schwarze Schafe“ gibt es leider immer wieder. Und so ist auch die Bewegung in der freien Natur nicht grenzenlos möglich. Denn wenn der Hundekot auf der Wiese, Weide, Acker oder dem Feldweg liegenbleibt, wird das Futter verunreinigt und kann zu Fehlgeburten bei Kühen führen. Der Oberösterreichische Bauernbund will die Bevölkerung erneut mit der „Hundekot-Infotafel“ auf diese Problematik hinweisen.

Freie Natur ist kein Klo – die Diskussion mit Hundebesitzern

Jeder Hundebesitzer ist sowohl in der Stadt beziehungsweise den Orts­zentren als auch außerhalb verpflichtet, den Kot seines Hundes zu beseitigen. Vielen ist das allerdings nicht bewusst, beklagen die Bäuerinnen und Bauern. Weil man „eh in der freien Natur“ unterwegs ist, glauben manche Hundehalter, dass die Kotabgabe dort „natürlich“ sei und somit kein Problem darstelle. Mit besonders „beratungsresistenten“ Hundebesitzern haben so manche Bauern zu tun. „Die Hunde laufen ohne Leine herum und verrichten ihr Geschäft. Niemand räumt es weg. Besonders ärgerlich ist jedoch, wenn die vollen Sackerl in Wiesen und Wäldern entsorgt werden“, so Bauernbund-Direktor Wolfgang Wallner. Manchen Landwirten bleibe in diesem Fall nichts weiter übrig als der Griff zu einer Betretungsverbotstafel. Dies sei jedoch weder für Anreiner noch für die Bäuerinnen und Bauern eine zufriedenstellende Lösung.

Der Hundekot als Ursache für Fehlgeburten bei Rindern

Hundekot hat in Futterweiden aus veterinärmedizinischer Sicht nichts verloren. Er kann pathogene Keime beinhalten, die bei Rindern, aber auch Schafen und Ziegen Krankheiten
verursachen. Besonders problematisch sei der Parasit „Neospora caninum“, der im Hundedarm vorkommt und bei Rindern zum Beispiel Aborte, also Fehlgeburten, und erhebliche Fruchtbarkeitsstörungen auslösen kann.
So stellt der Parasit in bestimmten Regionen der Welt die häufigste Abortursache bei Rindern dar, die große wirtschaftliche Einbußen zur Folge hat.
Doch auch andere Keime, wie etwa Salmonellen, können unter Umständen zu Problemen führen. Auch sie können durch Hundekot übertragen werden. Zudem bedeuten Kotansammlungen im Grundfutter eine massive Herabsetzung der hygienischen Futterqualität. Bei der Silageherstellung können zudem Fehlgärungen entstehen und generell Futtermittel rascher verderben.

„Hundebesitzer sind auch Konsumenten. Daher sollten auch sie einen Beitrag für einen sauberen
Teller unserer Nutztiere leisten.“ Wolfgang Wallner, Direktor des
Oberösterreichischen Bauernbundes

Hundekot – Infotafeln sollen die Leute sensibilisieren

Auf Respekt und Sensibilisierung setzt der Oberösterreichische Bauernbund mit seiner „Hundekot-Infotafel“, welche im Bauernbund-Webshop erhältlich ist. „Sie sollen Hundehalter darauf aufmerksam machen, dass eine Wiese, ein Acker oder ein Feldweg nicht nur freie Natur ist, sondern dass dort Futter- und Lebensmittel produziert werden. Das Zusammenleben kann nur gut funktionieren, wenn Regeln eingehalten werden. Auch in der Natur ist nicht alles erlaubt, denn der Boden gehört den Bäuerinnen und Bauern, die dort sehr umsichtig ihre Tiere halten und hochwertige Lebensmittel produzieren“, gibt Bauernbund-Direktor Wallner zu bedenken und appelliert gleichzeitig auf ein gutes Miteinander und das gegenseitige Verständnis.

Infotafeln: 

Die „Hundekot-Infotafel“ ist im Webshop des Oberösterreichischen Bauernbundes zum Preis von 11 Euro erhältlich: www.ooe.bauernbund.at/produkt-kategorie/tafeln/

- Bildquellen -

  • Neue Infotafeln: Foto: Karoline Thalhofer – adobestock.com / Repro: BZ – Jank
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