Der Kirchenbauverein Fritzens wurde im Jahr 1919 vom damaligen Bürgermeister, Jakob Zimmermann, gegründet. Bis zum Jahr 1933 traten rund 600 Mitglieder bei. Ursprünglich gehörte Fritzens zur Großpfarre Thaur, vermutlich ab dem ersten Jahrtausend zur Pfarre Baumkirchen. Diese wollte Fritzens nicht loslassen. Dem Bürgermeister gelang dies nach schwierigen Verhandlungen. Im Jahr 1926 bauten die Fritzner Friedhof und Widum. Die Grundstücke waren eine großzügige Schenkung vom Bacherbauern Josef Rigger und seiner Mutter.
Bei einer Gemeinderatssitzung im Jahr 1932 brachte der Bürgermeister den Bau einer größeren Kirche zur Sprache. Mehrere Gemeinderäte stimmten dagegen. Zimmermann ließ einige Zeit verstreichen, bis er das Vorhaben am 15. Dezember 1932 erneut vortrug. Noch in der gleichen Sitzung wurde der Entschluss gefasst, die Kirche zu bauen. Am 19. Dezember 1932 wurde mit den Vorarbeiten begonnen. In der Chronik steht: „Pläne und anderes braucht oft viel Worte und Kampf. Die Arbeiter sahen bei der dortigen Arbeitslosigkeit Arbeit und Verdienst.“
Im Jahr 1933 gab es in Fritzens bei 620 Einwohnern 70 Arbeitslose, hauptsächlich Familienväter. Es herrschte unvorstellbare Not, die Arbeiter waren vielfach ausgesteuert. Die wenigen Bauern waren nicht in der Lage, die Familien über den Winter zu bringen. Der Staat hatte die Arbeitslosenfürsorge für Straßenbau und Lawinenverbau vorgesehen, nicht aber für eine Kirche. Bürgermeister Jakob Zimmermann hat es zuwege gebracht, dass das Bundesministerium die Arbeitslosenfürsorge auch für den Kirchenbau von Fritzens genehmigt hat.
Fritzner Facharbeiter mussten bevorzugt eingestellt werden. Die Pläne für den Bau der Kirche erstellte Baurat Menardi. Der Oberbaurat der Landesregierung Menardi übernahm um Gotteslohn und auf eigene Kosten die technische und künstlerische Leitung für die Pfarrkirche. Monsignore Josef Grinner verfasste im Volksboten einen Spendenaufruf.
- Bildquellen -
- Bürgermeister Jakob Zimmermann (2): Archiv Gäk-Marx