Ein warmer Winter und die nun anhaltend warme Witterung lassen den heimischen Spargel sprießen. So weit, so gut – wäre da nicht die Corona-Pandemie, die heuer alles erschwert. Vorrangig sind das nun die fehlenden Saison-Arbeits15kräfte aus Osteuropa. Die Vorarbeiten konnten meist noch durch Familie, Verwandte und Freunde gemeistert werden, doch mit Erntebeginn werden pro Hektar fünf bis sechs Arbeitskräfte benötigt. In Oberösterreich kommen damit normalerweise 500 bis 600 Personen nur für die Ernte und Marktaufbereitung des Spargels zum Einsatz.
Nicht alle Felder können ausreichend bearbeitet werden
„Hier fehlen die bewährten Kräfte. Die Spargelbauern hoffen, dass es noch zu einer Lösung bei der Anreise kommen wird, damit die Spargelernte in der gewohnten Qualität abgewickelt werden kann“, sagt Michaela Langer-Weninger, Präsidentin der LKOÖ. Sie berichtet aber auch bereits von einem Spargelproduzenten, der seine Felder nicht ausreichend vorbereiten konnte und daher den Spargel heuer auf etwa acht Hektar „pausieren“ lassen muss.
Die Spargelernte ist eine anstrengende Handarbeit. Erntehelfer müssen topfit und handwerklich geschickt sein. Auf der Plattform „Lebensmittelhelfer.at“ haben sich seit Ausbruch der Corona-Krise viele gemeldet. Die Verdienstmöglichkeiten bei der Spargelernte sind aber für fast alle Freiwilligen zu gering, so dass die meisten Personen, die sich dafür gemeldet haben, wieder abwinken. „Die oft seit Jahren auf den Betrieben eingesetzten Teams fehlen enorm und können nicht ohne weiteres durch einheimische Arbeitnehmer ersetzt werden. Die Spargelbauern bemühen sich dennoch, mit großem persönlichen Einsatz und den bereits im Lande befindlichen Erntehelfern sowie den vermittelten Lebensmittelhelfern um eine vollständige Ernte“, sagt Agrarlandesrat Max Hiegelsberger.
Fünf Erntehelfer aus der Ukraine wären um diese Zeit normalerweise am Spargelbetrieb Mühlberghuber (Ansfelden und Kronstorf) beschäftigt. Heuer konnte keiner einreisen. Helfende Hände sind dennoch auf den Feldern: Die Landjugend Ansfelden hilft mit, sogar andere Bauern und Stammkunden haben sich dafür angeboten. „Einen Plan bis zum Ende der Saison habe ich definitiv nicht, aber irgendwie wird es schon gehen“, sagt Stephanie Mühlberghuber, die nun sehr viel Zeit in das Einteilen der meist nur stundenweise verfügbaren Helferinnen und Helfer investieren muss. „So herausfordernd diese Zeit ist, so positiv ist dafür aber das Zusammenhalten, das wir jetzt spüren“, sagt Mühlberghuber.
Die Spargelfläche in Oberösterreich beträgt heuer 128 Hektar (ha) – 30 ha weißer und 98 ha Grünspargel werden von 17 Gemüsebaubetrieben kultiviert.Der Anteil von Bio-Spargel macht etwa 14 Prozent aus. Österreichweit wird Spargel auf 800 ha angebaut – zum größten Teil in Niederösterreich.
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- Unterstützung Der LJ Ansfelden Bei Der Ernte 2020: Mühlberghuber