Das „Grün“ am heutigen Gründonnerstag kommt eigentlich vom Wort „greinen“. Dieses bedeutet so viel wie klagen oder weinen und hat im Prinzip nichts mit der Farbe Grün zu tun. Trotzdem ist es in zahlreichen Haushalten immer noch Tradition, dass an diesem Tag der Karwoche Spinat am Speiseplan entsteht. Das macht sich auch bei den Verkaufszahlen von Tiefkühlspinat bemerkbar. „Rund 40 Prozent des Iglo-Spinats werden in den Wochen vor Ostern verkauft. Das hat sich über die letzten Jahre konstant so eingependelt und zeigt damit die ungebrochene Bedeutung dieser kulinarischen Tradition“, berichtet Markus Fahrnberger-Schweizer, Geschäftsführer von Iglo Österreich.
Am Gründonnerstag wird gerne Spinat gekocht und verzehrt. Damit hat man das Gefühl, thematisch die perfekte Speise gewählt zu haben. Gleichzeitig sehen viele den Spinat als unschlagbaren Eisenlieferanten, der allerdings überbewertet wird. Grund dafür ist ein Rechenfehler, bestärkt wurde der Mythos von Popeye.
Der Physiologe Gustav von Bunge hat 1890 den Nährwert von Spinat untersucht. Er kam auf einen Eisengehalt von 35 mg pro 100 g Spinat, also ein überragender Wert für ein pflanzliches Lebensmittel. Es stellte sich dann aber bald heraus, dass dieser Wert für getrockneten Spinat gilt. Bedenkt man nun, dass Spinat zu 90 Prozent aus Wasser besteht, verschiebt sich der Eisenwert um eine Dezimalstelle, somit bleiben 3,5 mg Eisen pro 100 Gramm Spinat. Das ist für ein pflanzliches Lebensmittel gar nicht so schlecht, und somit kann man Spinat durchaus als wertvollen Eisenlieferant sehen. Er enthält außerdem einen hohen Anteil an Beta-Carotin, Magnesium, Vitamin B1, B2 und Folsäure.
Spinat im Frühbeet
Wer ein Frühbeet besitzt, kann bereits jetzt mit dem Anbau von Spinat beginnen. Er gehört zu den ersten Pflanzen, die im Frühling kultiviert werden. Frühjahrsspinat enthält wenig Oxalsäure. Diese macht den Spinat bitter und erschwert die Aufnahme von Eisen. Als Dunkelkeimer darf Spinat nicht zu flach gesät werden: Die Samen sollten gut mit Erde bedeckt und festgeklopft werden. Spinat braucht einen unkrautfreien, feinkrümeligen und feuchten Boden, damit die Samen gut keimen können.
Vielfältige Zubereitung
Spinat lässt sich in der Küche vielfältig nutzen. Am bekanntesten ist er als cremige Beilage, wofür er nach dem Blanchieren püriert und mit Rahm verfeinert wird. Manche bevorzugen ihn aber als gedünsteten Blattspinat oder – besonders im Frühling beliebt – roh als Salat. Spinat lässt sich auch wunderbar in Knödeln, Spatzln, Gnocchi oder Smoothies verstecken und so auch Gemüsemuffeln unterjubeln. Egal ob gedünstet, gedämpft oder blanchiert: Vor der Zubereitung die Blätter immer ordentlich waschen, das senkt den Gehalt an Oxalsäure und Nitrit.
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- Spinat: Elisabeth Angerer