Kommentar von Martin Kugler,
Chefredakteur Universum Magazin.
Der Begriff „Green Deal“ ist derzeit in aller Munde – sowohl bei Ökonomen und Zukunftsforschern als auch bei Politikern vieler Couleurs. Und das mit gutem Grund: Beim Bestreben, Umweltschutz und Wirtschaft unter einen Hut zu bringen und dadurch einen neuen Schub für die Wohlfahrt auszulösen, treffen sich einige aktuelle Denkströmungen: die Ziele der Ökologiebewegung und von Biobauern genauso wie die Idee einer ökosozialen Marktwirtschaft, die schon vor 30 Jahren in der ÖVP entwickelt wurde. Folglich nimmt das Thema im Regierungsprogramm der türkis-grünen Koalition breiten Raum ein.
Auch bei der morgen zu Ende gehenden „Wintertagung“ bestimmt der Green Deal die Debatten mit. Der neue EU-Agrarkommissar Janusz Wojciechowski pries gleich bei der Eröffnung die Vorzüge dieser neuen Entwicklungsstrategie für Europa an. Er betonte, dass der Green Deal vor allem für kleine und mittelgroße Agrarbetriebe eine große Chance sei. Und Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger begrüßte explizit „alles rund um den Green Deal“.
Nicht ausgespart wurde auch das Hauptproblem des Green Deals: die Finanzierung dieses riesigen Vorhabens. Wojciechowski ließ dabei aufhorchen:
Er zeigte sich optimistisch, die
Brexitbedingten Kürzungen des EU-Agrarbudgets in Grenzen halten zu können – und zwar dadurch, dass er den Green Deal als Argument für eine Aufstockung der Mittel (insbesondere der Zweiten Säule für Agrarumweltprogramme) nutzen will.
Man muss ihm gutes Gelingen wünschen! Das wäre im Interesse aller.