Waren es früher Straßen, mit denen entlegene Gebiete erschlossen wurden, so ist das heute die Digitalisierung: Mit diesem Vergleich machte Florian Tursky, Staatssekretär für Digitalisierung, auf die Bedeutung des digitalen Wandels vor allem für den ländlichen Raum aufmerksam. Im Softwarepark Hagenberg präsentierte Tursky kürzlich eine neue, österreichweite Förderung, mit deren Hilfe „Dorf Offices“ entstehen sollen. Damit gemeint sind so genannte „Co-Working-Spaces“, also Räumlichkeiten, in denen Arbeitsplätze und Infrastruktur zu Verfügung stehen, und die von Dienstnehmern verschiedener Unternehmen genauso wie von Gründern eines Start-ups oder freiberuflich Tätigen genutzt werden können.
Gleiche Chancen von Stadt und Land
„Wir wollen eine Infrastruktur und den Nährboden für Innovationen schaffen. Die Digitalisierung ermöglich es, Chancengleichheit zwischen Stadt und Land herzustellen“, so Turksy.
Für Agrarlandesrätin Michaela Langer-Weninger stellt das Pilotprojekt einen weiteren Schritt in Richtung Zukunftsfähigkeit von Gebieten mit Abwanderungsproblematik dar. „Oberösterreich ist ein großes Flächenbundesland. Daher ist es auch wichtig, dass entlegenere Gebiete und der ländliche Raum gut bespielt werden können“, so Langer-Weninger. Arbeitsplätze auch vor Ort zu haben, sei ein wesentlicher Faktor. Über das Leader-Programm gebe es hierzulande bereits zehn derartige Projekte, die gefördert werden.
Der Arbeitsplatz ist ein wichtiger Faktor
„Viele Menschen wollen am Land wohnen. Letztlich ist es aber die berufliche
Perspektive, die maßgeblich Einfluss auf die Wahl des Lebensmittelpunktes hat. Faktoren wie Arbeitsplatznähe, digitale Infrastruktur und Breitbandzugang bestimmen die Attraktivität einer Gemeinde mit“, so Langer-Weninger. Daher seien Investitionen in derartige „Dorfbüros“ eine Chance für strukturell benachteiligte Landgemeinden.
Der erste Fördercall mit einem Gesamtvolumen von bundesweit einer Million Euro startet im April, Einreichschluss ist Juni 2024. Die Förderhöhe pro Projekt beträgt bis zu 85.000 Euro. Um eine Förderung ansuchen können kleine und mittlere Unternehmen sowie Gründer.
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