Sodbrennen ist das Hauptmerkmal der Rückflusskrankheit (Refluxösophagitis). Bei der normal funktionierenden Speiseröhre verhindern Muskelfasern, dass die Nahrung vom Magen wieder zurück in die Kehle steigt. Wenn der Schlieömuskel des Magens in seiner Rolle gestört ist, kann der Mageninhalt samt aggressiver Salzsäure in die Speiseröhre zurückflieöen, dessen Schleimhaut reizen und das unangenehme Brennen zur Folge haben. Auch eine Schwangerschaft – durch das heranwachsende Kind und damit verbundener Umlagerung der mütterlichen Organe -, Übergewicht, sowie ein bestimmtes Bakterium (Helicobacter pylori) können Auslöser für Sodbrennen sein. Mehrere kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt eingenommen und die Vermeidung von provozierenden Faktoren wie Rauchen, Konsum von fetthältigen Lebensmitteln, geräucherten Wurst-/Fleischwaren, Süöigkeiten, Schokolade, kohlensäurehaltigen Getränken, Kaffee, Alkohol, scharfen Gewürzen, Tomaten und frischem Brot sind empfehlenswert. Bei akutem Sodbrennen hilft es, warme, mit Wasser verdünnte Milch zu trinken und ein Stück trockenes Brot zu essen. Ein Spaziergang, der die Magenentleerung ankurbelt, ist ratsam, während hingegen beim “Verdauungsschläfchen” die Magensäure im Liegen erst recht wieder zurück in die Speiseröhre flieöen kann. In der Apotheke sind rezeptfreie Kau- und Lutschtabletten mit Calcium-, Magnesium- und Aluminium-Salzen erhältlich. Die Einnahme von aluminiumhaltigen Substanzen wird heute kritisch gesehen, in der Schwangerschaft sollte nach Möglichkeit auf sie verzichtet werden. Gemein ist allen genannten Medikamenten, dass sie Stoffe neutralisieren bzw. Säuren binden können und dadurch rasche Linderung gewährleisten. Heilerde, Schüssler Salze und ausgewählte Homöopathika können ebenso wirksam sein. Kräuter wie Käsepappel, Eibischwurzel, Melisse, Ringelblume und Fenchel sind – als Tee getrunken – sehr hilfreich. Ein Eingreifen in die Produktion der Magensäure, das heiöt die Blockade ihrer Bildung sowie die Ausschüttung durch sogenannte “Protonenpumpenhemmer” stellt eine groöe Erleichterung der Beschwerden dar und bedarf ärztlicher Verordnung. Dabei ist eine Einnahme auf nüchternen Magen (eine halbe bis eine Stunde vor einer Mahlzeit) zu beachten, die Wirkung hält 24 Stunden.
Mag. pharm. Doris Auinger, Apothekerin
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