Der Mutterkonzern von Steyr-, New Holland- und Case IH-Traktoren, CNH Industrial, hat in Rom die Übernahme der Mehrheitsbeteiligung am britischen Unternehmen Bennamann bekanntgegeben.

Die Firma gilt als Spezialist für die technische Nutzung von grünen Energien. Bennamann und New Holland haben bereits gemeinsam einen Traktor entwickelt, der mit aus Rindergülle gewonnenem Flüssigmethan betrieben werden kann. Die Verringerung von Emissionen wie Methan in den Ställen und CO2 aus dem Einsatz von Dieselmotoren in der Agrarproduktion gilt als eine der größten Herausforderungen in der Landwirtschaft. So forscht CNH mit seiner Motorentochter FPT in Turin seit mehr als zwanzig Jahren an nachhaltigen, alternativen Antriebslösungen, auch durch energetische Nutzung von Bioabfall und Stalldünger als Alternative zu Dieselkraftstoffen.

Vor gut zehn Jahren präsentierte New Holland den ersten T6 Methan-Traktor. Vor kurzem folgte der weltweit erste, mit komprimiertem Erdgas betriebene Traktor, der New Holland T6.180 Methane Power mit 270 PS.

Bennamann-Chef Chris Mann sieht im knapp vor dem Jahreswechsel in England vorgestellten LNG-Traktor „einen bedeutenden Schritt am Weg zur Dekarbonisierung des globalen Agrarsektors.“ LNG steht für „Liquefied Natural Gas“, also verflüssigtes Biomethan mit höherer Energiedichte als Erdgas. Im Traktor ist ein entlüftungsfreier Tank aus Edelstahl verbaut, der das Methan konstant bei minus 162 Grad Celsius hält. Der flüssige Kraftstoff ist in kartuschenförmigen Behältern transportabel. Somit muss nicht jeder Betrieb auch sein eigenes LNG produzieren. Auch eine Betankung am Acker ist möglich.

Fest steht: Mit der Akquisition von Bennaman will CNH die Nutzung alternativer Kraftstoffe für die Landwirtschaft noch schneller vorantreiben.

www.bennamann.com

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  • T7 New Holland: New Holland
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AUTORBernhard Weber
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