CNH schwänzt heuer die großen internationalen Messen

Gunnar Hauser setzt auf digitale Kommunikation und das „größte Händlernetz in Österreich“.

Mit Absagen namhafter Aussteller waren schon die SIMA Paris oder die EIMA Bologna konfrontiert. Nun wird künftig CNH als Aussteller auf großen Agrarmessen fehlen, auch in Österreich. Die BauernZeitung hat dazu den CNH Österreich-Manager Gunnar Hauser befragt.

BauernZeitung: Eine Landtechnikmesse ohne CNH ist ein wenig wie eine Automesse ohne den VW-Konzern. Wieso stellt CNH Österreich etwa nicht auf der heuer wichtigsten Landtechnikmesse Österreichs aus? Haben Messen generell ausgedient? Oder ist die Absage gar der angespannten Lage am Landmaschinenmarkt geschuldet?

HAUSER: Wir wissen, dass dieser Schritt polarisieren wird. Aber wie so viele andere Branchen befindet sich auch die Landtechnik derzeit im Wandel.

Wie wollen Sie aber mit Ihren Kunden, den Landwirten, in Kontakt treten und bleiben? Nur mehr über das Internet und lokale Händler?

In Zeiten einer digitalen Welt sind wir jeden Tag mit unseren Kundinnen und Kunden in Kontakt und so näher an ihnen dran als je zuvor. Mit dem größten Händlernetz in Österreich stellen wir sicher, dass jeder unserer Kunden jeden Tag nach Belieben bestens versorgt wird.

Der BauernZeitung ist zu Ohren gekommen, dass CNH die Produktion von Steyr-Traktoren im Werk in St. Valentin aufgeben will. Ist da irgendetwas dran?

Dieses Gerücht kann ich ganz klar verneinen. Wir sind sehr stolz auf unseren Standort und unsere dortigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in St. Valentin. In den vergangenen Jahren wurde vom Konzern sehr viel in die Modernisierung und Digitalisierung des Standortes investiert und es werden in diesem Werk natürlich weiterhin Traktoren der Marke Steyr vom Band laufen. Diese ist schließlich eine wichtige Marke im Konzern, wir haben mit ihr schon sehr viel erreicht und mit Steyr noch sehr viel vor.

Sie haben vor Kurzem zusätzlich zu Case IH- und Steyr-Traktoren auch die Verantwortung für New Holland in Österreich übernommen. Planen Sie schon konkrete Neuerungen oder soll vorerst alles beim Alten bleiben?

Wir haben zuletzt mit den drei CNH-Marken in Österreich enorm viel geschafft und unsere Kräfte vereint und gebündelt. Das vor Kurzem neu entstandene größere und schlagkräftigere Team wird auch in Zukunft mit Hochdruck daran arbeiten, gemeinsam mit unseren professionellen Händlern das Optimum für unsere Kunden herauszuholen.

www.steyr-traktoren.com

Traktormarkt und Konzerne: In Österreich entfielen laut Erhebungen der Statistik Austria 2023 auf die CNH-Marken Steyr, New Holland und Case IH genau 1.593 Standardtraktoren-Neuzulassungen. Das entspricht einem Marktanteil von 38 Prozent. AGCO schaffte mit Fendt, Valtra und Massey Ferguson 963 Registrierungen (23 %). Auf Platz drei folgte John Deere mit 637 Neuzulassungen (15 %).

- Bildquellen -

  • GunnarHauser CaseIH STEYR NewHolland 2024: CNH
- Werbung -
AUTORInterview: Michael Stockinger
Vorheriger ArtikelNeue Kellergassen-Botschafter
Nächster ArtikelIn memoriam Gebhard Aschenbrenner