Berglandmilch hebt Milchpreis um 1,81 Cent an, deutlicher Sprung beim Rohstoffwert

Der Milchmarkt hat sich international stabilisiert. Butter ist knapp, die Notierungen stiegen stark an. Der Kieler Rohstoffwert für Juni legte um 5,1 Cent bzw. 15,4 Prozent zu.

Der Vorstand der Berglandmilch hat beschlossen, ab 1.Juli 2017 den Milchpreis für die klassische, gentechnikfrei Rohmilch um brutto 1,81 Cent/kg (netto 1,6 Cent/kg) auf brutto 40,33 Cent/kg (netto 35,69 Cent/kg) anzuheben. Für Heumilch erhalten die Lieferanten der Berglandmilch ab 1. Juli brutto 47,02 Cent/kg (netto 41,61 Cent/kg) und für Biomilch brutto 53,78 Cent/kg (netto 47,59 Cent/kg).

Kieler Rohstoffwert stieg im Juni um 5,1 Cent

Österreichs größte Molkerei folgt mit diesem weiteren Preisanhebungsschritt der Entwicklung auf dem europäischen Milchmarkt. Der Kieler Rohstoffwert des Instituts für Ernährungswirtschaft (ife), Kiel, bestätigt den steigenden Trend. Der Rohstoffwert wird aus den laufenden monatlichen Notierungsergebnissen von Butter und Magermilchpulver ermittelt und stellt einen Standardmilchpreis der Fett- und Eiweißverwertung dar. Für den Monat Juni 2017 hat das ife seinen Rohstoffwert mit 38,30 Cent/kg (Vormonat: 33,20 Cent/kg Milch) errechnet. Im Vergleich zum Vormonat ist dies ein Sprung von 5,1 Cent bzw. einen Anstieg von um 15,4 Prozent (Rohmilch, netto, ab Hof, 4,0 % Fett und 3,4 % Eiweiß).
Dem Anstieg des Rohstoffwerts liegt vor allem die „impulsive“ Verwertung des Milchfetts zugrunde. Für den Monat Juli wurden bereits weitere Preiserhöhungen für Butter angedeutet, womit der steigende Preistrend noch anhalten könnte. Weiterhin relativ geringe Bedeutung hat laut ife die Marktentwicklung bei Magermilchpulver (MMP). Hier zeigen die Märkte keine deutliche Verbesserung an. Gebremst wird die MMP-Entwicklung auch durch hohe Lagermengen in der Intervention der EU.

Petschar: Butternotierungen auf All-Time-High

Seitens der Vereinigung Österreichischer Milchverarbeiter stellte deren Obmann Helmut Petschar in einer Aussendung am 30. Juni 2017 fest, dass Butter aufgrund ihrer hohen Wertigkeit in der Lebensmittelbereitung zunehmend gefragt sei. Ersatzprodukte oder gar billige Imitate, wie z.B. Palmfett, würden aus Geschmacksgründen und auch aus ökologischen Gründen immer mehr abgelehnt. Diesem Bedarf stehe aber international rückläufige Produktionsmengen gegenüber. Auf dem Markt habe dies zu einem All-Time-High der Butternotierungen geführt. Laut Notierung Deutschland/ZMB werde Butter lose, exkl. Steuern, mit 6,20 Euro/kg etwa zum doppelten Preis gehandelt als von vor einem Jahr.

- Werbung -
AUTORHans Maad
Vorheriger ArtikelAgrar-Terminmarktnotierungen
30. Juni 2017
Nächster ArtikelGewerbeordnung – bis zu 25 Einstellpferde gelten als landwirtschaftliche “Urproduktion”