Wir sind bereit. Mit diesem eindeutigen Bekenntnis zum neuen AMA-Gütesiegel für Brot und Gebäck ließ GoodMills-Geschäftsführer Peter Stallberger anlässlich des diesjährigen Feldtages seines Unternehmens aufhorchen. Der europaweit führende heimische Mühlenkonzern hatte dazu Ende Juni Kunden aus Landwirtschaft und Bäckereigewerbe in das Bio-Gut Laxenburg der Stadt Wien eingeladen.
Es ist ausreichend Brotgetreide verfügbar
Die Voraussetzungen für einen Erfolg des neuen Gütesiegels seien geschaffen, so Stallberger. Seitens der Landwirtschaft wurden ausreichend Flächen und Mengen an Brotgetreide zur Gütesiegelproduktion gemeldet. Laut Auskunft der LK NÖ haben bundesweit rund 6.600 Landwirte die Teilnahme beantragt, davon der weitaus größte Teil aus dem Land unter der Enns.
Auf der Erfasserseite sind die Raiffeisen-Lagerhäuser mit dabei und ein Teil der Unternehmen des Landesproduktehandels. Auf der Erfassungsebene hat man sich auf ein „bilanzierendes Mengenregime“ verständigt, was bedeutet, dass Gütesiegel-Getreide nicht extra gelagert werden muss. Sehr wohl muss aber ausländisches Getreide extra gelagert werden. Die Mengenbilanz samt Ursprung des Getreides in Österreich muss jedenfalls stimmen bzw. gewährleistet sein und wird von der AMA auch überprüft. Nur Getreide bzw. Mehl, das in Österreich angebaut, geerntet und vermahlen wurde, darf das rot-weiß-rote AMA-Gütesiegel tragen.
Qualität und Preise der neuen Ernte noch offen
Offen ist noch die Qualitätsfrage der Ernte 2024. Man wisse Anfang Juli einfach noch nicht, welche Mengen beispielsweise an 13er-Weizen heuer zur Verfügung stehen und welche Preise sich davon ableiten. Bei der Vermarktung gelten auch im Rahmen des AMA-Gütesiegels die bisher üblichen Qualitätsstufen.
Auch die Frage nach möglichen Zuschlägen für das AMA-Gütesiegel-Brotgetreide sei derzeit nicht zu beantworten, so Stallberger. Hier müsse sich erst der Markt bilden. Voraussichtlich werde es ein Vermarktungsjahr brauchen, bis sich die Konturen der Mengenströme und Preise abzeichnen.
Letztlich geht es beim neuen AMA-Gütesiegel um den Wert der Herkunft, den die Konsumenten den Produkten zuerkennen. Dabei kommt es vor allem auf die Arbeit der AMA-Marketing an. Laut AMA-Projektleiter Martin Greßl werde man ab Herbst 2024 das Gütesiegel für Brot und Gebäck stark in der Werbung forcieren. Die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Platzierung am Markt sieht er als gegeben an. Auf Ebene der Landwirte decke die Gütesiegel-Teilnahme bei Weizen etwa 80 Prozent der jährlichen Vermahlungsmenge ab. Bei den Mühlen haben die 13 größten Betriebe mit etwa 80 Prozent Marktanteil ihre Teilnahmebereitschaft bekundet. Nun sei man dabei, auch Backbetriebe und den Lebensmittelhandel einzubeziehen.
Es geht um den Wert der Herkunft
Aufgrund der Größe des Projektes werde es etwa zwei Saisonen brauchen, so Greßl, bis sich das neue System einspiele. Erzeugerpreiszuschläge von zehn bis 20 Euro pro Tonne Brotgetreide hält er für möglich, ohne dass es zu spürbaren Preiserhöhungen bei Brot und Semmeln kommen müsse. Der Anteil der Getreidekosten am Endpreis der Backwaren bewege sich im niedrigen einstelligen Prozentbereich. Das AMA-Gütesiegel Brot biete die Chance, die Herkunft aus Österreich verbürgt zu kennzeichnen.
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