Die neue Bundesbäuerin sei „eine starke Persönlichkeit für die Landwirtschaft“, betonen Pernkopf und Nemecek. „Mit ihr gewinnen die heimischen Bäuerinnen nicht nur eine ideale Besetzung der Bundesbäuerin, sondern Österreichs Landwirtschaft eine starke Persönlichkeit in der Interessensvertretung.“ Als Bäuerin und als Mutter kenne Neumann-Hartberger die heutigen Herausforderungen im ländlichen Raum genau und bringe damit gleichzeitig Expertise und Erfahrung in ihre Arbeit ein.“
„Bäuerinnen sind wichtige Schlüsselakteure in der Land- und Forstwirtschaft. Sie denken unternehmerisch und innovativ und sind wichtige Impuls- und Ideengeberinnen, wenn es um soziales und wirtschaftliches Engagement geht“, betonte Neumann-Hartberger bereits anlässlich ihrer Wiederwahl zur Landesbäuerin im Vorjahr. Auch bei der Wahl zur obersten Bäuerin Österreichs erklärte sie: „Herzensanliegen meiner politischen Arbeit sind und bleiben die Entwicklung des ländlichen Raums und mein Augenmerk auf Innovationen auf den landwirtschaftlichen Betrieben.“
Möglichst breit aufgestellte Betriebe von der Direktvermarktung bis hin zum „Urlaub am Bauernhof“ hätten es besonders in Krisenzeiten einfacher. „Neue kreative Ideen werden daher in Zukunft noch wichtiger sein, um ein entsprechendes Einkommen zu erwirtschaften“, ist die zukünftige Bundesbäuerin überzeugt.
Bäuerinnen stehen für soziales Engagement und Innovationen
In ihren Ansprüchen an einen attraktiven Lebensraum würden sich Bäuerinnen und Bauern im ländlichen Raum auch nicht vom Rest der Gesellschaft unterscheiden. „Wir benötigen genauso eine flexible Kinderbetreuung, gute Schulen, Infrastruktur und Nahversorgung. Ebenso bewegt uns besonders das Thema Pflege, da nachweislich am Land und vor allem auf den vielen Bauernhöfen die pflegebedürftigen Angehörigen noch im Familienverband versorgt werden. Hier braucht es ausreichend flexible Unter-stützung durch Fachpersonal und ein leistbares Angebot an Pflegeplätzen. Das alles sind Punkte, die wir im Auge behalten müssen“, so Neumann-Hartberger.
Wer ist die neue Bundesbäuerin? Geboren 1974 in Wiener Neustadt, führt sie seit 1995 mit ihrem Mann Joachim und Sohn Johannes einen Milchviehbetrieb mit derzeit 80 Rindern auf der Hohen Wand. Als Landeskammerrätin der LK Niederösterreich und Abgeordnete zum Nationalrat vertritt sie die bäuerlichen Interessen auf Bundes- und Landesebene, als Vizeobfrau des Bauernbundes und ihre Berufskolleginnen im speziellen seit 2017 auch als stellvertretende Bundesbäuerin.
Vertretung Auf Bundesebene
Die Arbeitsgemeinschaft Österreichische Bäuerinnen wurde 1972 gegründet und vertritt die Interessen von rund 130.000 Österreichischen Bäuerinnen in allen neun Bundesländern. Die bundesweite Koordinierung erfolgt mit Geschäftsführerin Michaela Glatzl und ihrem Team in der Landwirtschaftskammer Österreich.
Die Arbeitsgemeinschaft hat es sich zum Ziel gesetzt, sicherzustellen, dass Österreichs Bäuerinnen gleichberechtigt in allen Entscheidungsgremien des ländlichen Raumes teilhaben können. Dazu soll der Frauenanteil in agrarischen und politischen Gremien kontinuierlich gesteigert und die aktive Mitgestaltung der Interessensvertretung durch Bäuerinnen erreicht werden. Weiters möchte die Arge Bäuerinnen den großen Nutzen der partnerschaftlichen Lebens- und Betriebsführung wo immer möglich sichtbar machen sowie den Dialog zwischen Landwirtschaft und Gesellschaft intensivieren.
Als Ansprechpartnerinnen stehen in den jeweiligen Landwirtschaftskammern die Landesbäuerinnen und Fachreferentinnen für Fragen und Anliegen zur Verfügung.
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- 09 03 16 21 NO: Foto: NÖ BB/Gabi Moser