Geschlossene Gastronomiebetriebe und geschlossene Grenzen haben den heimischen Rinder- und Schweinebauern zugesetzt. Bei den Rindern – in Oberösterreichs Ställen stehen etwa 540.000 Tiere – geht fast jedes dritte Kilogramm Fleisch in den Export in andere EU-Länder. In Österreich selbst fehlt etwa die volle Vermarktung über McDonald‘s, einen der größten Kunden.
Auch beim Schweinefleisch schmerzt der weggebrochene Absatz in der Gastronomie und den Kantinen. Die Selbstversorgung liegt bei 100 Prozent, dennoch ist der österreichische Markt auch Teil des gesamten EU-Marktes und kann rasch ins Trudeln kommen.
Zum Start der Grillsaison verweist Michaela Langer-Weninger, Präsidentin der Landwirtschaftskammer Oberösterreich, auf den gebeutelten Fleischmarkt. Für die Bauern wäre eine gute Grillsaison heuer besonders wichtig. „Ich appelliere eindringlich an die Konsumentinnen und Konsumenten, beim Fleischkauf nach heimischen Produkten zu greifen, um unsere Landwirte in der durch das Corona-Virus extrem schwierig gewordenen Marktlage zu unterstützen“, betont Langer-Weninger.
Auch US-Dumping-Preise stören den EU-Markt
Besonders schmerzt aktuell, dass seit Wochen der Export von Schweinefleisch nach China lahmt, weil US-Exporteure mit Dumping-Preisen in China auftreten und damit EU-Anbieter aus dem Markt drängen. Ein miserables Preisniveau in den USA und deutlich verringerte Strafzölle auf US-Schweinefleisch machen diese Dumping-Preise möglich. Das setzt den EU-Schweinepreis zusätzlich unter Druck. Auch wenn der Schweinepreis aktuell noch deutlich über dem mehrjährigen Schnitt liegt, wird sich das in den nächsten Monaten rasch ändern, wenn der Trend der letzten Wochen anhalten sollte.
„Wir hoffen auf eine starke Grillsaison. Diese könnte heuer möglich sein, da die üblichen Touristenströme ans Mittelmeer im Sommer 2020 wohl ausbleiben und viele Menschen ihren Urlaub daheim verbringen werden“. hofft Langer-Weninger auch auf das dazu passende grillfreundliche Wetter.
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- Marinierte Grillkoteletts: AMA Marketing