Der Wald steht im Spannungsfeld verschiedener Nutzungsansprüche. Mountainbiker und Wanderer, die den Lebensraum stark beanspruchen, ein zu hoher Wildstand und eine oftmals unoptimale Waldbewirtschaftung sind Faktoren, die Spannungen erzeugen. LHStv. Josef Geisler, zuständig für Land- und Forstwirtschaft, setzt bei der Lösung des Problems auf Respekt und Freiwilligkeit: „Wir sind im Alpenraum alle mit ähnlichen Herausforderungen konfrontiert. Der Wald muss vielen Ansprüchen genügen. Nicht immer lassen sich Forstwirtschaft, Jagd, Freizeitnutzung und Naturschutz friktionsfrei unter einen Hut bringen. Dann muss man Maßnahmen für ein besseres Miteinander setzen.“ Große Herausforderungen sieht Tirols Landesjägermeister Anton Larcher auf die Jagd zukommen, weil der Wald zu einer „24-Stunden-Gratis-Freizeitzone“ werde.
Projekterfolg durch Regeln
Um diese Spannungen abzubauen, fanden sich im Zuge eines Arge-Alp-Projekts Vertreterinnen von Behörden und Jagd in Tirol, Südtirol, Trentino, Salzburg, Vorarlberg, St. Gallen und Tessin zusammen und erarbeiteten einen Leitfaden mit zehn Spielregeln, um Projekte im Lebensraum Wald zum Erfolg zu führen. Zusammenarbeit, der regelmäßige Austausch und das Einbeziehen aller Beteiligten sind demnach der Schlüssel. „Dass beim Reden die Leute zusammenkommen, ist an sich nichts Neues. Im Zuge unseres Arge-Alp-Projekts ist aber deutlich geworden, dass der Dialog gut geplant und kontinuierlich sein muss. Die fachliche Expertise allein ist nicht genug“, befindet Landesforstdirektor Josef Fuchs.
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- Unterweger Ammann Geisler Fuchs Larcher 0661: Land Tirol/Entstrasser-Müller