Ein Hektar Ackerland kostet in der EU im Durchschnitt 10.578 Euro. Dabei zahlen die Bauern je nach Mitgliedstaat extrem unterschiedliche Bodenpreise, die Schwankungsbreiten für Agrarland in der Europäischen Union sind enorm hoch. Das geht aus einer jüngst veröffentlichten Übersicht des Statistischen Amtes der Europäischen Union (Eurostat) hervor. 

Während ein kroatischer Bauer 2022 im Schnitt nur 3.700 Euro für einen Hektar Ackerland hinblättern musste, musste ein Bauer auf Malta für eine gleich große Agrarfläche astronomische 233.230 Euro berappen.

Teures Holland

In den Niederlanden kostete ein Hektar Acker zuletzt mehr als stolze 85.000 Euro, in Luxemburg und Irland mehr als 40.000 Euro, in der Slowakei und in Dänemark rund 20.000 Euro. Annähernd im EU-Durchschnitt liegen die Ackerpreise in Griechenland, Tschechien, Polen, Schweden, Spanien, Finnland und Rumänien, etwas darunter bis knapp halb so viel in Frankreich sowie den drei baltischen Ländern Estland, Lettland und Litauen, aber auch Ungarn.

Von Eurostat erhoben wurden die Daten aus 21 EU-Mitgliedstaaten. Wegen verspäteter Meldungen an die EU-Statistiker sind unter anderem die Zahlen aus Deutschland, Italien, Polen, aber auch Österreich nicht enthalten. Laut den Daten des Deutschen Statistischen Bundesamtes (Destatis) in Wiesbaden lag 2022 der durchschnittliche Verkaufswert für Ackerland in Deutschland bei gut 32.500 Euro pro Hektar und damit rund dreimal höher als im ermittelten EU-Schnitt. 

Wobei es auch innerhalb der untersuchten EU-Länder eine enorme Streubreite bei den Ackerpreisen gibt. Zu den teuersten Regionen zählen das holländische Flevoland mit 150.000 Euro je Hektar oder die spanischen Kanareninseln mit mehr als 83.000 Euro. Vergleichsweise günstig mit 4.900 Euro sind Ackerflächen in der trockenen Extremadura von Spanien oder überhaupt am günstigsten in der entlegenen nordschwedischen Region Övre Norrland mit Kaufpreisen von rund 2.000 Euro je Hektar.

Ackerland bleibt teurer als Grünland

Wie schon in früheren Jahren liegen die Ackerlandpreise in der Regel weiterhin deutlich über den Preisen für Dauergrünland, das im EU-Durchschnitt ab 8.300 Euro zu haben ist, am günstigsten übrigens in Bulgarien um knapp 1.900 Euro.

Pachten kostet im Schnitt 199 Euro

Und wie die Kaufpreise differierten auch Preise für das Pachten von Agrarland in der Union oft exorbitant. Im EU-Durchschnitt kostete Acker- und Grünland zur Pacht im Erhebungszeitrum 2022 knapp 200 Euro (genau 199 €), am günstigsten in der Slowakei (57 €), am teuersten in den Niederlanden (843 €); mit einer Bandbreite beim Ackerland von 77 bis 510 Euro und für Dauergrünland von 32 bis 354 Euro, das etwa Farmer in Irland bezahlen.

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Irlands Milchbauern pachten Grasland im Schnitt um 354 Euro.

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AUTORRed. BW
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