Die gesamte landwirtschaftliche Erzeugung in der EU belief sich im Jahr 2018 auf rund 434,3 Mrd. Euro zu Herstellungspreisen, was im Vergleich zu 2017 einem leichten Anstieg um 0,6% entspricht, geht aus der Landwirtschaftlichen Gesamtrechnung von Eurostat, dem statistischen Amt der Europäischen Union, hervor.
Infolge der begrenzten Wertsteigerung in der landwirtschaftlichen Erzeugung bei einem stärkeren Anstieg der Vorleistungen (+3,8%) erzielte die EU-Landwirtschaft im Jahr 2018 eine um 3,5% niedrigere Bruttowertschöpfung als 2017, teilte Eurostat mit.
In Österreich erhöhte sich die landwirtschaftliche Erzeugung 2018 um 1,2% auf insgesamt 7,4 Mrd. Euro. Während die Pflanzenproduktion hierzulande um 3,8% und die landwirtschaftlichen Dienstleistungen um 7,5% zulegten, verringerte sich die tierische Erzeugung um 1,9%.
Mit 77,2 Mrd. Euro (bzw. 18% des EU-Gesamtwerts) hatte Frankreich 2018 die höchste gesamte landwirtschaftliche Erzeugung aller Mitgliedstaaten zu verzeichnen, gefolgt von Italien (56,9 Mrd. Euro bzw. 13%), Deutschland (52,7 Mrd. Euro bzw. 12%) und Spanien (52,2 Mrd. Euro bzw. ebenfalls 12%), dem Vereinigten Königreich (29,8 Mrd. Euro bzw. 7%), den Niederlanden (28,2 Mrd. Euro bzw. 6%), Polen (25 Mrd. Euro bzw. 6%) und Rumänien (18,6 Mrd. Euro bzw. 4%).
Höchster Anstieg der landwirtschaftlichen Erzeugung in Slowenien
Gegenüber 2017 stieg der Wert der landwirtschaftlichen Erzeugung 2018 in der Hälfte aller EU-Mitgliedstaaten.
Relativ gesehen wurde der höchste Anstieg in Slowenien (+17,9%) verzeichnet, gefolgt von Rumänien (+8,0%) und Kroatien (+5,9%). Im Gegensatz dazu ging der Wert der landwirtschaftlichen Erzeugung in Dänemark (-8,9%), Schweden (-8,8%) und Litauen (-7,4%) zurück.
In den Mitgliedstaaten mit der höchsten gesamten landwirtschaftlichen Erzeugung wurden folgende Zuwächse registriert: 5,6% in Frankreich und jeweils 3% in Spanien und Italien. In Deutschland hingegen wurde ein Rückgang von 6,3% verzeichnet.
Plus bei Wein und Körnermais – Rückgang bei Schweinen und Milch
Der Wert der tierischen Erzeugung in der EU sank im Jahr 2018 um 2,4%, mit einer Zunahme der Menge um 1,2% und einem Sinken der Preise um 3,5%. Die Abnahme des Wertes 2018 war hauptsächlich durch Rückgänge um 7,4% bei Schweinen, 3,2% bei Milch und 1% bei Rindern bedingt, die in erster Linie mit gesunkenen Preisen begründet wurden.
Der Wert der pflanzlichen Erzeugung nahm in der EU um 2,7% zu, wobei die Menge um 3,5% stieg und die Preise um 0,8% sanken.
Das Plus war größtenteils Zunahmen um 23,7% bei Wein, 14,2% bei Weintrauben, 11,6% bei Körnermais, 8,8% bei Kartoffeln und 7,7% bei Obst geschuldet.
Obwohl der Wert landwirtschaftlicher Dienstleistungen und sonstiger nicht trennbarer Nebentätigkeiten 2018 im Vergleich zu 2017 gestiegen ist, waren die Auswirkungen auf die Gesamtentwicklung der landwirtschaftlichen Produktion laut Eurostat nicht signifikant.
Die landwirtschaftlichen Betriebsmittelkosten (Vorleistungen) sind in der EU um 3,8% gestiegen. Dies war hauptsächlich auf einen Anstieg um 8,7% bei Energie und Schmierstoffen sowie um 6% bei Futtermitteln zurückzuführen, der jedoch teilweise durch einen Rückgang bei Düngemitteln, Bodenverbesserungsmitteln und Pflanzenbehandlungsmitteln ausgeglichen wurde, so Eurostat.
AIZ