Immer am zweiten Freitag im November, heuer der 9. November, wird der Tag des Apfels gefeiert. Dieses Jahr steht der Tag des Apfels im Zeichen fairer Erzeugerpreise. Zwar kann nach dem fatalen Erntejahr 2017 heuer wieder eine gute Erntemenge verbucht werden, durch das große Angebot sinken teilweise aber die Preise.
Die steirischen Obstbauern erleben heuer Frost und Preisdumping. Die prekäre Situation lässt viele Produzenten um ihre Existenz fürchten, denn vom Endverbraucherpreis kommt bei ihnen viel zu wenig an. Ein Beispiel aus der Steiermark, dem Hauptanbaugebiet: 1000 kg Pressäpfel ergeben etwa 600 Liter Saft. Im Supermarkt würde dieser bis zu 700 Euro kosten, beim Bauern bleiben jedoch lediglich 45 Euro. Der steirische Agrarlandesrat Johann Seitinger mahnt daher: “Draufschauen, was drinnen ist und dem heimischen Apfel den Vorzug geben. Mein Wunsch wäre, dass im täglichen Jausensackerl jedes österreichischen Schülers ein heimischer Apfel enthalten ist.” Durchaus befriedigend ist – ob der hohen Qualität – der Erzeugerpreis der steirischen Speiseäpfel. Die Ernte der rund 1100 steirischen Apfelbauern auf knapp 6000 ha Fläche lag heuer bei etwa 190.000 t. Zu den wichtigsten Abnehmern zählen neben dem österreichischen Handel auch Deutschland, Großbritannien, die skandinavischen Länder, Spanien und andere südeuropäische Staaten.
In Tirol werden heuer 80 Familienbetriebe auf einer Anbaufläche von rund 100 ha etwa 3500 t Äpfel ernten. Im Lebensmittelhandel sind die Früchte mit dem Gütesiegel “Qualität Tirol” ausgezeichnet. “Der warme Sommer, abgerundet durch einen idealen Herbst, ließ Früchte bester Qualität heranreifen”, berichten TirolObst-Obfrau Regina Norz, Johannes Kuenz vom Verband der Tiroler Erwerbsobstbauern und LK-Fachbereichsleiter Wendelin Juen.
Nachdem Vorarlbergs Obstbauern im Vorjahr aufgrund des Blütenfrostes einen 90-prozentigen Ernteausfall hinnehmen mussten, gibt es für sie mit einer Erntemenge von etwa 135 Prozent zum langjährigen Schnitt heuer Anlass zur Freude. Konkret wurden 500 t Tafeläpfel (zirka 3,5 Mio. Stück) geerntet. Davon wurden rund 450 t nach den Richtlinien des “Ländle Apfel” und etwa 10 t biologisch angebaut, gibt die Landwirtschaftskammer (LK) in einer Mitteilung bekannt.
Auch in den restlichen Bundesländern wird die Apfelernte üppig ausfallen. Zahlen zur österreichweiten Gesamterntemenge gibt es von der Statistik Austria noch nicht. Schätzungen gehen davon aus, dass die Erntemenge gut 20 Prozent über dem Zehnjahresschnitt liegen wird. Laut AMA Marketing ist der Apfel zwar das Lieblingsobst der Österreicher, aufgrund der ungünstigen klimatischen Verhältnisse im Erntejahr 2017 gab es beim Pro-Kopf-Verzehr jedoch einen deutlichen Rückgang von 8,4 kg bei Obst allgemein, 5,5 kg davon allein bei Äpfeln. Durchschnittlich verspeist jeder Österreicher etwa 20 kg Äpfel im Jahr.
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- Elstar Ernte 18 ID69836: Agrarfoto.com