Kommentar von Sabine Kronberger,
Chefredakteurin „Welt der Frauen“
Wenn die Sonne dieser Tage wieder zaghaft aufgeht und der Regen endlich die bang erwartete Pause macht, dann darf diesmal – mehr als je zuvor – nicht zur Schönwetter-Tagesordnung übergegangen werden. Was speziell Niederösterreich und viele andere Gebiete erlebt haben, als der Regen Existenzen und Leben bedroht hat, und wie ohnmächtig einmal mehr der Mensch ist, hat sich am vergangenen Wochenende gezeigt. Die Wetterlage offenbart immer deutlicher eine Variabilität, die oftmals unerwartet, aber noch weitaus öfter klar prognostiziert und dennoch ignoriert wird. Dramen aufgrund des Klimas, die diese Flut zu beklagen hat, müssen künftig noch wachsamer und reaktiver beobachtet werden.
Dazu reicht es nicht mehr, politische Ideologien um jeden Preis zu vertreten. Dazu braucht es Kooperation. Dazu braucht es eine evidenzbasierte und wissenschaftlich kluge sowie mit Hausverstand gepaarte Diskussion, der eine Reaktion folgt. Es braucht ein kreatives Miteinander und die Bereitschaft, ehrlich auf die Ursachen und Fehler der Vergangenheit zu blicken. Es muss endlich „wurscht“ werden, ob den guten Vorschlag für mehr Klima- und Umweltbewusstsein eine Grüne, ein Schwarzer, eine Pinke oder eine Rote macht. Parteiisch sein ist in Klimafragen nur in Richtung unserer Mutter Erde gefragt. Sie ist es, die wir mit dem Schöpfungsgedanken im Hinterkopf, im Zentrum unserer unermüdlichen Bemühungen sehen müssen.
Das Mitgefühl muss den Betroffenen und den Angehörigen der Flutopfer gelten, unsere Aufmerksamkeit aber einmal mehr auf eine vereinte Klimapolitik gelenkt werden.