Nach einem Hin und Her der internationalen Notierungen eroberte der Dezember-Kontrakt des Europäischen Mahlweizens an der Euronext in Paris zu Wochenbeginn die 200-Euro-Marke wieder zurück. In Europa geht zunehmend die Angst um, in den von Dürre bei der Sommerernte heimgesuchten Regionen könnte bei anhaltender Trockenheit auch der Herbstanbau gefährdet sein. So wird berichtet, dass der Rapsanabau in Europa schon signifikant zurückgegangen sein soll.
Premiumweizen näherte sich Euronext
Nachdem heimischer Premiumweizen im August nur negative Prämien zu den Mahlweizennotierungen an der Euronext erzielt hat, näherte er sich jüngst allmählich dem Niveau der Pariser Notierungen. Am Mittwoch der Vorwoche hob die Wiener Produktenbörse insbesondere den unteren Rand des Preisbands des Premiumweizens um sechs Euro/t an auf nunmehr 196 bis 200 Euro/t. Händler schildern, die 200 Euro stellten trotz zufriedenstellender Nachfrage etwa aus Italien zurzeit einen Plafond für die Preise der Aufmischware dar, solange noch aus den Nachbarländern Slowakei, Ungarn und auch Tschechien günstige Offerte für Ware in vergleichbarer Qualität kämen. Auch sollen Lieferungen aus den USA in Italien anlanden.
Ähnlich sehe es beim Durum aus, wo gute Qualitäten aus Ungarn die heimischen Preise deckeln würden. Importgetreide wurde diese Woche in Wien jedoch nicht notiert.
Beim Futtergetreide hält die Gerste nach wie vor feste 160 bis 165 Euro/t und wurde Futterhafer mit 176 bis 180 Euro/t bewertet. Marktteilnehmer sehen dies als „heftigen Preis“ im Vergleich des Futterwertes von Hafer zu Mais. So notiert etwa Industriemais mit 156 bis 158 Euro/t. Es heißt, bessere Haferqualitäten könnten auch in den Export gehen.
In der nun voll angelaufenen Nassmaiskampagne zahlen laut Landwirtschaftskammer diese Woche Agrana Stärke rund 112 Euro/t und Jungbunzlauer etwa 106 Euro/t (jeweils netto auf Basis von 30 % Feuchtigkeit und frei Werk).
Christian Posekany, AIZ