Goldgräberstimmung vorbei in der Photovoltaik-Branche

Der generell noch jungen Photovoltaik-Branche steht eine massive Marktbereinigung bevor.

Aggressiver Wettbewerb kennzeichnet derzeit die PV-Branche.

Das kündigt sich laut NÖ Wirtschaftspressedienst nach Analyse der Zahlen diverser
Online-Verkaufsplattformen für PV-Anlagen und Zubehör an. Diese seien seit einem Jahr auch für Privatkunden einsehbar.
Ergebnis: Während im zweiten Halbjahr 2022, also nach dem Beginn des Ukraine-Krieges vor zwei Jahren und der damit verbundenen befürchteten Gas-Knappheit, viele wichtige Bauteile wie Wechselrichter vorübergehend gar nicht verfügbar waren und PV-Module
wöchentlich teurer wurden, hat im Laufe des vergangenen Jahres der Abverkauf begonnen.
Mittlerweile werden diverse Artikel auf diesen Plattformen zu reduzierten Schleuderpreisen um die Hälfte oder noch billiger auf den Markt geworfen. So gibt es 400-Watt-Peak-Module bereits um 90 Euro, schreibt der Wirtschaftspressedienst. Diverse Handelsketten sitzen mittlerweile seit Monaten auf einem Berg an PV-Modulen für Privatkunden.

Lagerbestand bindet viel Eigenkapital

Was zu dieser Entwicklung geführt hat: Der Lagerbestand in der PV-Branche ist sehr kapitalintensiv.
Es braucht viel Eigenkapital. Das drückt für Hersteller und Händler die Renditen. Während der extremen Nachfragespitzen seien in vielen Unternehmen die Lager zu hohen Einkaufspreisen gefüllt worden, um die Lieferfähigkeit zu gewährleisten. Durch die gesunkenen Preise – nicht zuletzt aufgrund massiver Billigimporte aus China – müssen die Unternehmen jetzt ihre Lager abwerten oder die PV-Teile zu deutlich geringeren Preisen verkaufen.

Wohnbau massiv rückläufig

Der aggressive Wettbewerb innerhalb der PV-Branche trifft indes auf einen massiv rückläufigen Wohnbau und eine teils gesättigte Nachfrage bei vielen Gewerbekunden, die ihre Dächer längst mit PV-Modulen bestückt haben. Zudem verlängert der wieder gesunkene Strompreis die Amortisationsdauer von PV-Anlagen – ein wichtiges Argument für die Investitionsentscheidung. Auch die gegenwärtig schwache Wirtschaftsentwicklung und die hohen Zinsen hätten dazu beigetragen, dass der Markt „komplett gekippt“ sei.

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AUTORRed. BW
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