„Deppertes Rindsfilet, minderwertiger Käse“

Mit wüsten Beschimpfungen sorgte ein in wenigen Wochen aus dem Parlament ausscheidender Neos-Abgeordneter für einen Eklat im Hohen Haus. Der Konter aus dem Bauernbund folgte prompt.

Treten seit langem vehement gegen das EU-Mercosur-Abkommen ein: Alex Bernhuber, Paul Nemecek.

In seiner Rede im Nationalrat bezeichnet der wirtschaftsliberale Abgeordnete Gerald Loacker die hochwertigen Produkte der heimischen Bäuerinnen und Bauern als „deppertes Rindsfilet“ und „minderwertigen Käse“. Mit dieser Entgleisung kritisierte der gebürtige Vorarlberger die ablehnende Haltung der Landwirte gegen das geplante EU-Freihandelsabkommen mit den südamerikanischen Mercosur-Staaten. „Dann sollen sie doch ihre Kühe und Ziegen untereinander tauschen“, ätzte Loacker weiter und warf dem Bauernbund „kleinhäuslerisches Denken“ vor.

Niederösterreichs Bauernbunddirektor Paul Nemecek zeigte sich unmittelbar nach diesem Eklat des Abgeordneten betreffend dieser „Verunglimpfungen des Bauernstandes“ und seiner Erzeugnisse empört: „Ich fordere im Namen der österreichischen Bauern Herrn Loacker zu einer Entschuldigung auf!“. Als Reaktion darauf werde der Bauernbund weiter nun „noch engagierter“ gegen das Mercosur-Abkommen auftreten.

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Mit Mercosur-Pakt drohen der EU Fleischimporte von Megafarmen.

EU-Abgeordneter Alexander Bernhuber, Spitzenkandidat des Bauernbundes für die Europawahl am 9. Juni, pflichtet Nemecek bei:
„Wir nehmen die Sorgen der Bauern und der Konsumenten ernst. Dieses geplante
Abkommen der EU mit Südamerika ist und bleibt tot.“ Das weitere Auftreten des Bauernbundes gegen den Mercosur-Pakt ist für Bernhuber „ein zentrales Versprechen an die Bäuerinnen und Bauern und die besorgten Konsumentinnen und Konsumenten im Land,“ dem auch er weiterhin als EU-Abgeordneter Rechnung tragen wolle. Der Bauernbunddirektor bezeichnete indes das „Zukunftsbudget der Neos“ als „nett formulierten Frontalangriff auf unsere Bauernhöfe“. Nemecek: „Statt die EU-Gelder gerecht an die gestiegenen Herausforderungen an unsere Bauern anzupassen, drohen die Neos mit Budgetkürzungen der EU-Mittel.“ Dabei sei klar, dass es ohne die Landwirtschaft keine Lebensmittel und damit auch keine Zukunft und kein Überleben geben könne.

Der Niederösterreichische Bauernbund hat bereits 50.000 Unterschriften gegen das EU-Mercosur-Abkommen gesammelt. Diesen sieht man sich besonders verpflichtet. Für Nemecek sind die Aussagen des Neos-Abgeordneten jedenfalls „ein Schlag ins Gesicht jedes Einzelnen, der unsere Unterschriften-Aktion unterstützt hat“. Dass in Loakers Rede die Erzeugnisse und damit die Arbeit der Bäuerinnen und Bauern „durch den Dreck gezogen wurden, haben diese nicht verdient“, kritisierte Nemecek.

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AUTORRed. BW, JST
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