Kartoffelmarkt KW 22/’24: Heurige sind knapp, Preise behaupten sich

Der österreichische Frühkartoffelmarkt präsentiert sich in stabiler Verfassung. Hauptgrund ist die anhaltend knappe Angebotssituation. Das Angebot an alterntiger Importware ist mittlerweile schon stark eingeschränkt und die verfügbaren Mengen an heimischen Frühkartoffeln sind weiter begrenzt. So fallen die Hektarerträge in Ostösterreich noch nicht besonders berauschend aus. Zwar schaut der Knollenansatz vielversprechend aus, es fehlt aber vielerorts einfach noch an der Größe der Knollen. Zudem sorgen immer wiederkehrende Niederschläge regional für Rodeunterbrechungen. Dem eingeschränkten Angebot steht eine rege Nachfrage im heimischen LEH gegenüber.

Die Preise konnten sich knapp auf dem Vorwochenniveau behaupten. In Niederösterreich und dem Burgenland wurden zu Wochenbeginn meist 60,- Euro/100kg bezahlt. In Oberösterreich haben letzte Woche auch die Erntearbeiten begonnen. Bei den unter Vlies produzierten Frühkartoffeln waren die Hektarerträge mit rund 30 Tonnen schon einigermaßen respektabel. Die ersten Heurigenpreise lagen hier noch bei 65,- bis 70,- Euro/100kg.

Deutschland: Mittelmeerware ist knapp, Preise sind hoch

Am deutschen Speisekartoffelmarkt geht die Vermarktung der alterntigen Ware mit Riesenschritten ihrem Ende entgegen. Freie Ware wird mittlerweile kaum noch angeboten und dementsprechend sind die Preise für Lagerkartoffeln recht stabil. Um die Versorgung sicherzustellen setzt der LEH nun verstärkt auf Frühkartoffeln aus dem Mittelmeerraum. Diese sind aber ebenfalls nur eingeschränkt verfügbar. So ist das Angebot aus Ägypten und Israel auslaufend und aus Spanien kommen noch nicht die gewünschten Mengen. Hier wird von schwachen Erträgen auf einer eingeschränkten Anbaufläche berichtet. Das schlägt sich auch auf die Preise nieder. So wurden für Frühkartoffeln aus Israel und Spanien zuletzt schon Preise von über 100,- bis 110,- Euro/100kg franko bezahlt. Um bald auf festschalige deutsche Frühkartoffeln zurückgreifen zu können, wurden im Südwesten Deutschlands in der letzten Woche mit reifefördernden Maßnahmen begonnen. Die ersten deutschen Frühkartoffeln für den LEH werden für Mitte Juni erwartet.

Martin Schildböck, LK NÖ

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AUTORMartin Schildböck, LK NÖ
QuelleH.M.
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