Tracht selbstgemacht

Brigitte Marseiler vermittelt in ihren zahlreichen Kursen ihr Wissen über das Trachtennähen. Anhand ihrer begeisterten Kursteilnehmerinnen sieht sie: Die Tracht erfreut sich großer Beliebtheit.

Die Paznauner Kursteilnehmerinnen Tamara Schmid, Annalena Juen, Kursleiterin Brigitte Marseiler, Eva Schmid und Carolin Siegele in ihren selbstgenähten Festtagstrachten.

Seit 2015 bietet Brigitte Marseiler Kurse an, in denen sie das Trachtennähen lehrt. Aktuell findet der Kurs einmal jährlich im Herbst statt. Vom Zillertal über den Achensee bis hin nach Lermoss trägt Marseiler ihr Wissen über das Trachtennähen. Bis auf die Lechtaler Tracht nähte sie bereits alle Tiroler Trachtenarten. Besonders viele verschiedene Variationen gestaltete sie an der ehemaligen HBLA Kematen, da ihre Schülerinnen aus verschiedenen Tälern und Gebieten stammten. 

Gut zu wissen: Ihre Schülerinnen brauchen keine Vorkenntnisse mitbringen, so Brigitte Marseiler: „Wichtig ist die Freude am Nähen, die Motivation und etwas Mut. Es gab auch schon Kursteilnehmerinnen, denen ich erst noch die Nähmaschine erklären musste. Selbst sie haben den Kurs glücklich mit ihrer selbstgeschneiderten Tracht verlassen.“

Tracht im Trend

Die Frage, welche ihre Lieblingstracht ist, kann die Kursleiterin nicht beantworten: „Sobald ich eine Tracht mache, ist sie für mich die schönste. Die Tiroler Trachten sind einfach etwas Besonderes. Während das obere Unterinntal einfachere Trachten trägt, gibt es auch viel kompliziertere, zum Beispiel ist das Zillertaler Röckl nicht ganz ohne.“ Im Paznaun startete der Kurs vergangenen Herbst das erste Mal. Den Paznauner Kursteilnehmerinnen attestiert sie auch eine außergewöhnlich schöne Tracht. 

Es würden immer mehr interessierte Teilnehmerinnen, erklärt Marseiler: „Ursprünglich war es immer so, dass nur einige wenige ganz junge Damen dabei waren. Hauptsächlich ‚mittelalte‘  und ältere Frauen waren früher am Nähen ihrer eigenen Tracht interessiert. Doch der Trend geht hin zu jungen Teilnehmerinnen, was mich natürlich sehr freut. Es ist schön, die Beliebtheit der traditionellen Tracht so mitzuerleben.“ Im Vergleich mit Salzburg sei Tirol eine zeitlang wenig trachtenbewusst gewesen, „doch Gott sei Dank entwickelt sich das Trachtenbewusstsein wieder.“

Auf ihrer To-Do-Liste steht noch ein besonderes Kleidungsstück: die Südtiroler Tracht. Besonders die Grödner Tracht habe es ihr angetan. „Doch dorthin habe ich aktuell noch keine Verbindungen“, schmunzelt sie. 

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AUTORRed. HP
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