Gastkommentar von
Dr. Kurt Weinberger,
Vorstandsvorsitzender der
Österreichischen Hagelversicherung
Wenn wir die CO2-Emissionen nicht senken, werden wir die Erderwärmung nicht in den Griff bekommen. Wir werden mit noch mehr Wetterextremereignissen konfrontiert sein. Auch wenn klar ist, dass der Klimawandel ein globales Problem ist, muss jeder Staat seinen Beitrag leisten. Die kürzlich präsentierte WIFO-Studie zum Klimawandel hat klar gezeigt, dass uns das Nicht-Handeln bis zu 7 Milliarden Euro pro Jahr kosten kann. Der Klimawandel kostet also richtig Geld.
Lassen wir zudem weiterhin das grob fahrlässige Zerstören unserer Äcker und Wiesen durch Verbauung zu, dann entziehen wir unseren Kindern auch im wahrsten Sinne des Wortes die Lebensgrundlage. Denn so werden wir bei der Versorgung mit Lebensmitteln noch abhängiger vom Ausland. Daher muss für ein zukunftsfittes Österreich mehr in den Klimaschutz, in einen sorgsamen Umgang mit unseren Ressourcen und generell in nachhaltigeres Wirtschaften investiert werden. Die Versicherungsbranche geht hier als bestes Beispiel voran. So muss zu den bisherigen Bilanzen ab dem Geschäftsjahr 2025 aufgrund der „Corporate Sustainability Reporting Directive“ (CSRD) auch eine ESG-Bilanz erstellt werden. Gerade als Naturkatastrophenversicherer sind wir daran interessiert, Bewusstseinsbildung für nichtfinanzielle Kennzahlen zu machen. Was mich allerdings stört, ist die Tatsache, dass eine ESG-Bilanz nicht für Körperschaften öffentlichen Rechts – wie EU-Institutionen, Bund, Länder und Gemeinden – verpflichtend ist. Das gehört jedenfalls korrigiert.
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- Kurt Weinberger: ÖHV