Mit dem Ziel, Kinder und Jugendliche auf ihre Rolle als umweltbewusste Konsumentinnen und Konsumenten von morgen vorzubereiten, bieten Niederösterreichs Bäuerinnen und Bauern ein vielfältiges Angebot im Bereich der Wissensvermittlung an.
Die aktive Auseinandersetzung mit der Landwirtschaft und unseren Lebensmitteln weckt bei Kindern die Neugierde und ruft zugleich Fragen hervor. Im Rahmen der bundesweiten Aktionstagen beantworten Bäuerinnen und Bauern als Botschafter der Landwirtschaft zahlreiche Fragen. Sie überzeugen mit ihrem umfangreichen Praxiswissen und stellen diverse Unterlagen und Materialien für den Unterricht rund um die Themen Landwirtschaft, Umwelt und Ernährung zur Verfügung.
Landwirtschaft zum Anfassen in Schulen bringen
„Ziel ist es, den Studentinnen und Studenten an Österreichs Pädagogischen Hochschulen die Angebotsvielfalt der agrarpädagogischen Programme rund um Landwirtschaft und Ernährung vorzustellen und sie dazu zu motivieren, genau diese Inhalte in ihren künftigen Unterricht einzubauen“, erklärte die Vizepräsidentin der Landwirtschaftskammer Niederösterreich (LK NÖ) Andrea Wagner.
So wird Landwirtschaft zum Schulerlebnis
Die zertifizierten Qualitätsprogramme der Initiative „Erlebnis Bauernhof“, dazu zählen „Schule am Bauernhof“, „Landwirtschaft in der Schule“ und die „Agrar- und Waldwerkstätten“ wurden vor Ort präsentiert. Sie bringen hautnahen, spannenden Praxisunterricht in den Schulalltag.
Bei den insgesamt 14 Ständen konnten die Studierenden zahlreiche weitere Initiativen kennenlernen: das „EU-Schulprogramm/Milch“, „Landwirtschaft verstehen“, „Waldpädagogik“, „die Esserwisser“, die Schulaktionstage der Bäuerinnen, „Wildes Revier“, Angebote der Österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (Ages), Bio Austria, die „Komm & Koch mit der Bäuerin“-Angebote der Seminarbäuerinnen sowie die Weiterbildungsangebote für Pädagoginnen und Pädagogen der Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik.
Die Initiative „Erlebnis Bauernhof“ hat sich zum Ziel gesetzt, ein realistisches Bild der Landwirtschaft zu vermitteln. Bäuerinnen und Bauern geben selbst Einblicke in ihre Betriebe und beantworten Fragen, welche sich vielfach erst durch das Lernen vor Ort oder die mitgebrachten Materialien ergeben. „Jedes Kind sollte im Laufe seiner Schulzeit mindestens einmal auf einem Bauernhof gewesen sein. So können sich die Konsumenten von morgen selbst ein Bild unserer Landwirtschaft verschaffen und künftig reflektierte, umweltbewusste Konsumentscheidungen treffen“, betonte Wagner und sagt weiter: „Einen Schritt davor sollte auch jede angehende Lehrkraft während der pädagogischen Ausbildung einmal Kontakt zu einem Bauernhof gehabt haben.“
Institutsleitern des Instituts Ausbildung Krems an der Kirchlichen Pädagogischen Hochschule Wien/Krems Isabella Benischek erklärte: „Viele Kinder haben oftmals kaum noch einen Bezug zur Produktion von Lebensmitteln. Daher ist der Lernort Bauernhof eine große Chance, um wieder mehr Verständnis zu erlangen. Angehende Pädagoginnen und Pädagogen können dies unterstützen. Daher ist der Aktionstag für die Ausbildung von Lehrerinnen von großer Bedeutung.“
Schule prägt Essgewohnheiten
Um nachhaltige Konsumentscheidungen treffen zu können, braucht es nicht nur entsprechendes Ernährungswissen, sondern vor allem auch Wissen über die Erzeugung von Lebensmitteln. Daher ist es unerlässlich, den Weg der Lebensmittel und deren Herkunft im Unterricht ganzheitlich zu vermitteln. Schließlich werden Essgewohnheiten bereits im Kindesalter geprägt. Bei den agrarpädagogischen Angeboten der Bäuerinnen und Bauern werden unter anderem die Produktion am Bauernhof, die Vermarktungswege sowie die kulinarische Zubereitung in den Mittelpunkt gestellt.
„Das bewirkt eine umfassende Bewusstseinsbildung rund um heimische Lebensmittel und nachhaltige Ernährung”,
sagt Bundesbäuerin Irene Neumann-Hartberger. Die Arbeitsgemeinschaft (Arge) Österreichische Bäuerinnen initiiert seit 2019 “Aktionstage an den Pädagogischen Hochschulen”, welche gemeinsam mit der Landwirtschaftskammer umgesetzt werden.
„Wir wollen damit die künftigen Lehrerinnen bestmöglich über die agrarpädagogischen Angebote im eigenen Bundesland informieren“, so Neumann-Hartberger. Hierbei werden verschiedenste Fragen beantwortet: Was ist Schule am Bauernhof? Wann kommt eine Seminarbäuerin in die Klasse? Wie kommen auch meine Schüler in den Genuss von Schulmilch oder Gemüse und Obst? Der Aktionstag ist zugleich eine Bühne für die Vielzahl an agrarpädagogischen Materialien, Unterlagen und Links, welche im Unterricht eingesetzt werden können.
Weiterbildungen zu den agrarpädagogischen Angeboten können im Rahmen der „Bildung im Sommer“ der Pädagogischen Hochschule Niederösterreich besucht werden. Im Rahmen der Ausbildung an der KPH erhalten die Studierenden zudem einen praktischen Einblick in Erlebnis Bauernhof.
Über „Erlebnis Bauernhof“
Unter der Dachmarke „Erlebnis Bauernhof“ werden alle agrarpädagogischen Angebote, mit denen Bäuerinnen und Bauern interessierten Kindern die Landwirtschaft und ihre Leistungen näherbringen können, gebündelt. Zu „Erlebnis Bauernhof“ gehören „Schule am Bauernhof“, „Landwirtschaft in der Schule“ und die „Agrar-, und Waldwerkstätten“. Erlebnis Bauernhof ermöglicht Kindern und Jugendlichen einen Einblick in die Landwirtschaft, vermittelt landwirtschaftliche Inhalte und stärkt ihre Haltung als zukünftige, umweltbewusste Konsumenten. Unter dem Motto „Unterricht zum Angreifen“ können die Kinder selber mitmachen, aktiv erleben und persönliche Begegnung sammeln. Mehr Infos unter Erlebnis Bauernhof – Erlebtes ist Erlerntes, das bleibt! (erlebnisbauernhof-noe.at)
- Bildquellen -
- Aktionstag “Schule trifft Bauernhof”: LK NÖ/Anna Gindl