Wenn auch die Regenfälle im April den Pegel in Österreichs größtem Steppensee um rund zehn Zentimeter angehoben haben, liegt dessen Wasserstand weiterhin etwa einen halben Meter unter dem langjährigen Mittel um diese Jahreszeit. Mit einem breiten Schulterschluss aller Fraktionen hat deshalb der Gemeinderat der Anrainergemeinde Jois eine Resolution zur Rettung des Neusiedler Sees verabschiedet. Land und Bund werden zum Handeln aufgefordert. Vor allem sollen Verfahren beschleunigt, alle Seegemeinden besser eingebunden, natürliche Zuflüsse gefördert und „der Neusiedler See zur Chefsache“ gemacht werden.  

Für 9. Mai ist zudem eine Demo geplant. Mehrere Traktoren sollen die B50 durch Jois blockieren.  „Gemeinsam können wir ein starkes Zeichen für den Erhalt unserer lebenswerten Heimat setzen“, ruft der Joiser Bürgermeister Hannes Steurer (ÖVP) via Facebook zur Teilnahme auf.  Befürchtet wird, dass das Wasser, wenn der See einmal ausgetrocknet ist, aufgrund des Klimawandels nicht mehr zurückkommt. Als Folgen werden extreme Staubbelastung, Veränderung des Mikroklimas und mehr Wetterextreme, geringere Qualität der agrarischen Produkte, daraus resultierende wirtschaftliche Folgen sowie die Veränderung der einzigartigen Tier- und Pflanzenwelt genannt. Auch wird  an die  große Abwanderung als Folge der letzten Austrocknung des Sees zwischen 1865 und 1871 erinnert. 

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  • Nationalpark Neusiedler See: Lunghammer - stock.adobe.com
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AUTORRed. MS
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