Der Einsatz Automatischer Melksysteme (AMS) auf den heimischen Milchproduktionsbetrieben nimmt seit Jahren im zweistelligen Prozentbereich zu. Österreichweit waren Ende 2022 laut Rinderzucht Austria 1.595 Anlagen im Einsatz und damit um 15 % oder 200 Systeme mehr als noch im Jahr zuvor.

Quelle: Rinderzucht Austria8,8 % der 18.065 Kontrollbetriebe melken bereits automatisch, das betrifft in Summe 86.000 Kühe, das sind 19,7 % aller Kontrollkühe. So kommt im Schnitt ein AMS auf 54 Kühe. Die meisten Anlagen stehen derzeit mit 690 Stück auf den oberösterreichischen Betrieben und damit fast die Hälfte (43 %) aller Anlagen. Es folgen die Bundesländer Niederösterreich mit 300 Anlagen bzw. einem Anteil von 18 % sowie die Steiermark mit 255 Anlagen (16 %). Die meisten Neuinstallationen gab es in den Bundesländern Oberösterreich mit 91 neuen Anlagen oder einem Plus von 15 %, gefolgt von der Steiermark mit 36 neuen Anlagen (+16 %) und Niederösterreich mit 35 (+13 %).

Datenaustausch mit dem Rinderdatenverbund RDV

Die Rinderzucht Austria und die Landeskontrollverbände haben gemeinsam frühzeitig auf diese Automatisierung reagiert. Im Zuge des Forschungsprojektes D4Dairy (www.d4dairy.com) wurde bereits seit Projektstart im Jahr 2018 etwa intensiv an der Vernetzung und am Datenaustausch verschiedenster Systeme entlang der Wertschöpfungskette der Milchproduktion gearbeitet. Für diese Betriebe stehen im LKV-Herdenmanager detaillierte Auswertungen zur Verfügung. So kann auf Betriebsebene die Anzahl der Gemelke im Tagesverlauf eingesehen werden. Auf Einzeltierebene zeigt die Roboterübersicht z.B. die Anzahl misslungener Melkungen, die durchschnittliche Tagesmilchleistung sowie die prozentuelle Verteilung der Gemelke nach verschiedenen Auswertegruppen.

Innovationspreis Agrarfuchs

Mit der Firma Lely konnte bereits erfolgreich eine Schnittstelle mit dem Rinderdatenverbund RDV eingerichtet werden, weitere Melktechnikhersteller folgen. Im Rahmen des Agrarfuchs, ein Innovationspreis der von der Messe Wels gemeinsam mit der BauernZeitung vergeben wird, schaffte es diese neu geschaffene Datenschnittstelle zwischen dem Rinderdatenverbund RDV und den Automatischen Melksystemen der Firma Lely unter mehr als 100 Einreichungen zur Silbermedaille in der Kategorie Digitalisierung. Im Auftrag der LKVs wurde die Schnittstelle von der ZuchtData programmiert, über die die Eingaben der Züchter in die RDV Mobil-App mehrmals täglich mit dem Lely-Herdenmanagementsystem synchronisiert werden. Der wesentliche Vorteil dabei ist, dass Landwirte ihre Daten nur mehr einmal eingeben müssen. Beispiele für diese automatischen Datenübernahmen sind der Datenabgleich von Besamungen, Trächtigkeitsuntersuchungen, Tierbewegungen (AMA), Ergebnisse der Milchleistungsprüfung sowie die Übermittlung der Tankmilchergebnisse, falls in diesem Fall eine Datenübermittlung durch die Molkerei erfolgt.

Lely wieder auf Wachstumskurs

 

- Bildquellen -

  • Grafik AMS in Österreich: Rinderzucht Austria
  • AMS: Lely
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AUTORRed. MS
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