Das zeigt eine vom Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) in Müncheberg nahe Berlin veröffentlichte Studie. Damit könnte die Europäische Union künftig auf einen großen Teil der Sojaimporte aus Brasilien und den USA verzichten, so die Autoren der Studie. Sojabohnen werden bereits in größerem Umfang in Italien, Frankreich und Österreich angebaut, überwiegend mit künstlicher Bewässerung. 2021 wurden in der EU auf etwa 950.000 ha insgesamt rund 2,2 Mio. t Sojabohnen erzeugt.
Simulierten Pflanzenwachstumsmodellen zufolge werden die bisherigen Produktionsrisiken durch eine zu kühle und nasse Witterung eher zurückgehen, während insbesondere Trocken- und Hitzestress zu einem ernstzunehmenden Risiko heranwachsen dürfte. Eine Ausweitung der Bewässerung könne bedingt durch die begrenzten Wasserressourcen in Europa nur bedingt helfen. Vielmehr sei die Züchtung aufgefordert, ihren Fokus auf trocken- und hitzetolerante Sojasorten zu erweitern. Indes eröffne die Ausweitung des Sojaanbaus in bislang kühleren Regionen die Möglichkeiten für die Landwirte, ihre Fruchtfolgen diverser zu gestalten,, damit das Risiko für wetterbedingte Ertragseinbußen zu mildern und die Artenvielfalt zu erhöhen“, erklärte der Leiter der Studie, Claas Nendel.