Ursache seien Hamsterkäufe „ohne irgendwelchen Grund“ wie Staatspräsident Aleksandar Vucic betont. Serbien habe „genug Milch“. Seinen Bürgern richtet er aus: „Wir können nicht genug Milch haben, wenn ihr 36 Liter H-Milch kauft.“
Höchstabgabemengen gegen schrumpfende Herden
Tatsächlich haben größere Supermärkte bereits Höchstabgabemengen festgelegt um dem Leerstand entgegenzuwirken. Grund für die Unterversorgung am Westbalkan ist der schrumpfende Milchviehbestand. Seit 1975 ist die Zahl der Milchkühe in Serbien um 1,4 Mio. zurückgegangen, auf heute nur noch 800.000 GVE.
Unattraktiver Produktionszweig
Für Bauern ist die Rinderhaltung wegen eines deutlich geringeren Milchpreises als in der benachbarten EU zunehmend uninteressant. Rund 47 Dinar, also umgerechnet 40 Cent, erhalten Erzeuger derzeit durchschnittlich je Liter Milch. In Anbetracht steigender Energie- und Kraftfutterpreise ein Verlustgeschäft. Zusätzlich erschweren Dürren zunehmend die Grundfuttersituation. Laut Angaben lokaler Branchenverbände sei auch das nationale Förderwesen ein Problem. Das wenige für die Lebensmittelproduktion reservierte Budget komme eher den Verarbeitern zugute als den Bauern.
Sofort-Maßnahmen ergriffen
Die Regierung in Belgrad hat nun ein, vorläufig auf September befristetes, Exportverbot für Trinkmilch verhängt. Zusätzlich wurde einer Erhöhung des staatlich festgesetzten Höchstpreises für H-Milch stattgegeben. Als dritte Maßnahme bemüht man sich vermehrt um Import aus der EU. Anreize zur Attraktivierung der Milchproduktion vor Ort fehlen vorerst, wie Branchensprecher kritisieren.
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