Jugend im Krisen-Leid: Gebotene Hilfe und Information annehmen

Der aktuelle Lockdown stellt für alle eine harte Geduldsprobe dar. Für junge Menschen sind die Belastungen besonders groß, psychische Beeinträchtigungen bei Jugendlichen nehmen stark zu.

Die Corona-Krise scheint kein Ende zu nehmen. Kinder und Jugendliche leiden besonders darunter, dass seit mittlerweile mehr als 20 Monaten mit immer wieder kehrendem Distance-Learning und Ausgangsbeschränkungen ihre sozialen Kontakte stark eingeschränkt sind. Masken und Abstandsregeln wirken zusätzlich verunsichernd im Umgang mit anderen Menschen. Der Leistungsdruck in den Schulen ist dennoch da, ausgleichende Freizeitaktivitäten sind dagegen nicht oder nur eingeschränkt möglich.

Mehr digitale Medien, mehr Sorgen und mehr Spannungen

Die veränderte Situation hat für Jugendliche mit sich gebracht, dass sie viel mehr Zeit vor dem Computer und am Smartphone verbringen. Eine zunehmend angespannte Stimmung zuhause, begründet durch finanzielle Probleme oder Arbeitslosigkeit der Eltern, kann ihre Sorgen vergrößern. Nicht zuletzt steigt auch die Gefahr häuslicher Gewalt.

Darüber reden und rasch Unterstützung bekommen

Daraus resultieren zunehmend psychische Beeinträchtigungen. Wie mehrere Studien belegen, weisen mittlerweile mehr als die Hälfte der Jugendlichen psychische Beeinträchtigungen wie Ängste, Zwänge oder Essstörungen bis hin zu depressiven Verstimmungen auf. „Gerade jetzt müssen Kinder und Jugendliche die Möglichkeit haben, sich auszusprechen und unbürokratisch und niederschwellig Unterstützung zu bekommen“, meint Christine Winkler-Kirchberger von der Kinder- und Jugendanwaltschaft OÖ.
Die Fähigkeit, gut mit einer Krise umgehen zu können, nennt man Resilienz. Der wichtigste Faktor für Kinder und Jugendliche sind dabei verlässliche, unterstützende Bezugspersonen. Darüber hinaus gibt es aber auch einfache Strategien, wie man gerade in einer schwierigen Situation das Wohlbefinden steigern kann. Dadurch wird die psychische Widerstandskraft trainiert und gestärkt (siehe Infokasten unten).
Die Kinder- und Jugendanwaltschaft OÖ bietet Hilfe und Information für alle unter 21 – kostenlos, vertraulich und auf Wunsch auch anonym. Einen weiteren Baustein im Bereich der psychosozialen Hilfen bildet das therapeu­tische Pilotprojekt „Corona-Connection“ für Jugendliche im Alter von 12 bis 18 Jahren, eine Kooperation des Gesundheitsvereins „Proges“ und der Kinder- und Jugendanwaltschaft OÖ.
Beratungshotline der Kinder- und Jugendanwaltschaft OÖ: 0 732/77 97 77, Webseite: www.kija-ooe.at; Dort steht auch ein jugendgerechter Info-Folder zum kostenlosen Download bereit.

- Bildquellen -

  • Jugendlichen macht die Corona-Situation immer mehr zu schaffen.: kija oö/Meister
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AUTORred.GC
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