Beim Lieblingsessen der Österreicher, dem Wienerschnitzel, schauen die heimischen Bauern durch die Finger: Die Kalbfleischproduktion ist schon lange nicht mehr rentabel, billigeres Kalbfleisch wird aus dem Ausland in teilweise unzumutbaren Lebendtiertransporten importiert. Um das zu ändern wurde im Landwirtschaftsausschuss des OÖ. Landtags eine Bundesresolution auf den Weg gebracht.

Zur Stärkung der heimischen Kalbfleischproduktion wird einstimmig die Einführung eine Vollmilchkalb-Prämie gefordert. Die Vollmilchkalb-Prämie sollen Betriebe erhalten, die ihre Kälber ausschließlich mit Milch füttern, im eigenen Betrieb mästen und anschließend in Österreich schlachten. „Diese Prämie ist nicht nur finanzieller Anreiz für unsere Landwirte, um eine rentable Produktion von Kalbfleisch in Österreich zu forcieren, sie ist außerdem ein wichtiger Beitrag für den Tierschutz, weil damit lange Lebendtiertransporte nicht mehr notwendig sind“, erklärt OÖVP-Klubobmann Christian Dörfel.

Unterstützung dafür kommt von Landwirtschaftskammer-Präsidentin Michaela Langer-Weninger: „Heimisches Kalbfleisch ist ein noch viel zu wenig nachgefragtes Qualitätsprodukt. Vor allem sollte es nicht aus dem Ausland importiert werden, sondern gilt es die Inlandsversorgung zu stärken. Neben der Unterstützung der Kalbfleischproduktion muss parallel auch auf Bewusstseinsbildung und Nachfrageförderung gesetzt werden, um die Rechnung nicht buchstäblich ‚ohne den Wirt‘ zu machen. Denn im Kalb steckt viel mehr als ein köstliches Schnitzel“, betont Langer-Weninger.

Heimisches Kalbfleisch muss künftig Vorzug bekommen

Laut Agrarlandesrat Max Hiegelsberger wurde in der Konferenz der Landesagrarreferenten bereits die mögliche Umsetzung einer derartigen bundesweit einheitlichen Förderung erarbeitet. Vollmilchkalb und Kalb rosè über QplusRind soll die Rentabilität der Kälbermast steigern, die Eigenversorgung stärken und Langstrecken-Transporte verringern. „Damit wir die Kälbermast erfolgreich nach Österreich zurückholen, braucht es neben einer finanziellen Stärkung des Sektors einheitliche AMA-Richtlinien in diesem Bereich und vor allem auch den entsprechenden Absatz. Es kann nicht sein, dass ein Preisunterschied von 50 Cent pro Kalbsschnitzel dazu führt, dass Kalbfleisch mit langen Transportwegen und schlechteren Haltungsbedingungen importiert wird. Heimisches Kalbfleisch, das aufgrund der tiergerechten Fütterung etwas dunkler aber mindestens so schmackhaft ist im Vergleich zu importiertem Fleisch, muss im Handel, der Gastronomie und der Außer-Haus-Verpflegung klar den Vorzug bekommen“, betonte Hiegelsberger.

- Bildquellen -

  • LR Mit Kalb: Land OÖ
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AUTORThomas Mursch-Edlmayr
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